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Das Schuljahr 2017/18

Oktober

 

Im Oktober fand die traditionelle Verleihung des Bohnstedt-Schülerpreises statt. Die LR berichtete am 10. Oktober:

 

Klimawandel, Aborigenes und Blues

 

Der Bohnstedt-Schülerpreis ist in diesem Jahr an 15 Luckauer Gymnasiasten verliehen worden, deren wissenschaftliche Arbeiten die Jury besonders überzeugt haben.

 

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf Familien in Deutschland? Wie komponiert man einen Blues-Song? Und was ist das Besondere an den legendären Präsentationen von Apple-Gründer Steve Jobs gewesen? Fragen, die Schüler des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums im zurückliegenden Schuljahr in Facharbeiten untersucht haben. Die besten Ergebnisse sind nun mit dem Bohnstedt-Schülerpreis prämiert worden.

 

Helmut Donath, ehemaliger Biologie-Lehrer und Jurymitglied für den Förderverein Naturpark Niederlausitzer Landrücken zeigte sich beeindruckt von der Qualität der Arbeiten: "Ich habe den Eindruck, dass die Arbeitsergebnisse jedes Jahr etwas anspruchsvoller werden."

 

Mit dabei ist auch die Facharbeit von Hanna-Sophia Henschke: Die 16-Jährige hat sich mit Anglizismen im deutschen Sprachgebrauch beschäftigt. "Das hat negative und positive Auswirkungen. Zum Beispiel leidet die Rechtschreibung darunter. Aber es hilft auch beim Kommunizieren in anderen Sprachen, wenn man bestimmte englische Begriffe kennt", sagt die Schülerin. Insgesamt werde der Einfluss englischer Wörter auf die deutsche Sprache größer. "Das liegt besonders an jungen Menschen, die vermehrt englische Begriffe eintragen", so ihr Fazit.

 

Ihre Facharbeit komplett in Englisch verfasst hat Franziska Schniese (15). Sie hat sich mit den Aborigines, den australischen Ureinwohnern, beschäftigt. "Ich war zwar noch nie dort, aber fand das Thema sehr interessant und wollte mehr darüber erfahren", erzählt sie. So erforschte sie unter anderem die bis in die 1970er-Jahre staatlich organisierten Entführungen von sogenannten Mischlingskindern. "Man versuchte, die Ureinwohner auszurotten - mit schlimmen Folgen für die betroffenen Kinder und ihre Eltern", sagt Franziska.

 

Eigens ein Musikstück komponiert hat Lukas Bruhn: Der 19-Jährige ist beim Klavierunterricht auf den Geschmack von Bluesmusik gekommen und erarbeitete sich ein breites Theoriewissen zu diesem Musikstil. Auf dieser Basis schrieb er schließlich ein Blueswerk, das er seinem Musikkurs am Klavier präsentieren musste.

 

Der Wettbewerb am Luckauer Gymnasium ist Alexander Reinhold Bohnstedt gewidmet, einem Luckauer Naturwissenschaftler und früheren Lehrer am Gymnasium. "Den Bohnstedt-Preis gibt es seit fast 30 Jahren. Die Verleihung von Bohnstedts Namen an unsere Schule 2007 hat ihm einen großen Schub gegeben. Die Schüler identifizieren sich jetzt viel stärker damit", sagt Lehrerin Andrea Werner, die den Wettbewerb organisiert.

 

Zum Thema:

Klasse 9: Clara Schulze (Kleopatra), Franziska Schniese (Aborigines), Hanna-Sophia Henschke (Anglizismen), Hermine Wenzel (Geiger Niccolò Paganini), Leonie Lehmann (Michael Stifel - Mathematiker und Reformator), Hannah Sikorski (Klimawandel)Klasse 12: Emilia Liebsch (Komponist Carl Orff), Lukas Bruhn (Bluesmusik), Leo Strelow (Präsentationstechniken von Apple-Gründer Steve Jobs), Til Schniese (3D-Programmierung), Max Osswald (Netzwerkanalyse mithilfe von Matrizen), Marlene Rothe (Verbindung zwischen Mathematik und Chemie), Johanna List (Sensorische Systeme), Laura-Jane Elsholz (Down-Syndrom), Anna Erpel (Diabetes als Volkskrankheit)

 

Die Neuntklässler nahmen an einem Planspiel teil. Der Bericht der LR vom 18. Oktober:

 

Neuntklässler absolvieren Planspiel zur Entscheidungsfindung für den Verlauf einer Hochspannungsleitung.

 

Erneuerbare Energien sind in Deutschland politisch gewollt und auf dem Vormarsch. Deutlich sichtbar an den zahlreichen Windrädern und Solarparks in der Region. Sie erzeugen viel mehr Strom als vor Ort gebraucht wird. Doch wohin mit dem Überschuss? Er muss dorthin transportiert werden, wo der Bedarf vorhanden ist. Das geht nur mit einem gezielten Ausbau des überregionalen Stromnetzes. Soweit der Plan.

 

Die Schwierigkeiten der Umsetzung liegen im Detail. Bei der regionalen Politik und Wirtschaft, den betroffenen Bürgern vor Ort, dem Natur- und Landschaftsschutz. Am Beispiel einer brandenburgischen Modellregion, genannt Ackermark, befassten sich die Neuntklässler des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums mit dem Thema „Netzausbau vor Ort“.

 

Eine Hochvolt-Überlandleitung soll gebaut werden, zwei Trassen stehen zur Wahl. A führt durch dicht bebautes Gebiet, B durch eine dünn besiedelte Region, in der allerdings ein Naturschutzgebiet liegt. Jeweils zu zweit schlüpfen sie die Rollen der verschiedensten Interessengruppen: als Landesregierung, Landrat, Bundesregierung; als Netzbetreiber, Bundesverband Erneuerbare Energien und Unternehmensverband sowie als Vertreter der Bürgerinitiative gegen die Trasse und des Naturschutzbundes Deutschland. Die Aufgabe besteht darin, dass alle Akteure ihre Argumente zusammentragen, sie miteinander diskutieren und am Ende eine konsensfähige Entscheidung für eine der Trassen getroffen werden kann.

 

„Wir befürworten die Trasse B durch ländliches Gebiet, weil sich dort Unternehmen ausbreiten können und dadurch neue Arbeitsplätze entstehen, damit die Arbeitslosigkeit unter 14 Prozent sinkt“, erläutert Lien Riemann den Standpunkt des Unternehmensverbandes. Die Vertreter des Nabu wollen eine erdverlegte Leitung auf der Trasse A, „weil die Leitung am Naturschutzgebiet die Tier- und Pflanzenwelt beeinträchtigen würde und auch negative Auswirkungen auf den Tourismus hätte“, legt Ben Schötz dar.

 

Zahlreiche weitere Für und Wider diskutierten die Neuntklässler in ihrem Planspiel, das Jan Rössel und Johanna Bojahr von der Deutschen Gesellschaft leiten. Zwei Ziele habe es: Erstens: das Thema Energiewende nahezubringen und Zweitens: sollen die Schüler erfahren, wie in der Gesellschaft Konflikte verhandelt und konsensfähige Lösungen erreicht werden. „Wir wollen vermitteln, dass Politik jeden selbst betrifft und die Schüler sich aktiv einbringen können und sollen, um ihre Zukunft mitzugestalten“, erläutert Jan Rössel.

 

Aus pädagogischer Sicht bestand die Herausforderung für die Gymnasiasten darin, sich mit einem völlig neuen Sachverhalt auseinanderzusetzen, entsprechend zu argumentieren und einen aktuellen Bezug zur Politik und der Region herzustellen. „Darüber hinaus lernen sie einen sachlichen Umgang miteinander, trotz gegensätzlicher Meinungen“, sagte Petra Krause, die den Workshop als Lehrerin für Informatik sowie Wirtschaft, Arbeit, Technik, begleitete.

 

In der Auswertung befanden die Gymnasiasten das Planspiel als sehr realitätsnah. Lien Riemann gefiel die einstündige Debatte am besten, die Henriette Barth zufolge aufzeigte „was alles für Probleme auftreten und wie lange das dauert.“ Justus Lehmann hätte sich gewünscht, „dass eine Gruppe während der Diskussion aufgrund der vorgetragenen Argumente anderer auch mal ihre Meinung geändert hätte.“

 

So hatte es im Luckauer Planspiel die Landesregierung am Ende nicht leicht mit ihrer Entscheidung. „Die Trasse wird in Korridor A gebaut, kürzer und als Erdkabel mit einmaliger Akzeptanzzahlung an die Landbesitzer“, verkündete Marlon Stamm.

 

 

 

Dezember

 

Das Kalenderjahr endete mit dem traditionellen Ehemaligentreffen. Die Lausitzer Rundschau berichtete am 3.1.2018:

 

Sportlich ins neue Jahr

Wiedersehen mit viel Bewegung

 

Der sportliche Teil des Ehemaligentreffens fand wie in jedem Jahr in der Turnhalle des Luckauer Gymnasiums statt. Volleyballfans trugen hier in sieben Mannschaften ihren freundschaftlichen Wettstreit aus, darunter auch das Familienteam Richter (links) und das Team Sammelsurium II, mit Sportlern des SC Einheit Luckau. FOTO: Birgit Keilbach

Das Ehemaligentreffen auf dem Schlossberg hat lange Tradition. Das Volleyballturnier ist der sportliche Teil des Tages.

Jedes Jahr am 27. Dezember treffen sich die Absolventen des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums am Abend auf dem Schlossberg der Stadt. Seit mehr als zehn Jahren gehört zum Traditionstreffen tagsüber eine sportliche Komponente – das Volleyballturnier.

 

Sieben Teams sind es geworden, die in der Turnhalle des Gymnasiums auf drei Spielfeldern antreten. Sie nennen sich zum Beispiel Krabben, Sammelsurium, Familie Richter, und auch ein Lehrerteam ist wieder dabei. Dieses hätte Wolfram Mogk gerne verstärkt, „aber mein Knie lässt das diesmal nicht zu“, sagt der Sportlehrer. So findet er sich in der Rolle des Turnierleiters wieder und hat viel Zeit für Gespräche mit den Ehemaligen. Darunter mit Wolfgang Richter vom Abi-Jahrgang 1972, der inzwischen jedes Jahr mit einem Familienteam beim Turnier vertreten ist. Zu diesem zählen seine drei Kinder sowie die Nichten und Neffen vom Bruder und Schwager. „Es ist eine schöne Tradition, denn viele kommen über Weihnachten zu den Eltern, egal, wie weit entfernt sie inzwischen leben und arbeiten“, sagt Wolfgang Richter.

Im Großfamilienteam spielt diesmal auch Maria Richter mit. Sie hat ihr Abi 2002 in Luckau gemacht, lebt und arbeitet jetzt als Lehrerin in Hamburg und hat ihre Tochter Emma mitgebracht. Sie schätzt die Gelegenheit, ehemalige Mitschüler wiederzusehen. „Wir haben gemeinsam Spaß an der Bewegung und treffen Freunde und Bekannte wieder.“

Zum Abi-Jahrgang 1972 zählt auch Dr. Georg Trojanowski aus Crinitz. „Volleyball hat auch in der Schulzeit schon Spaß gemacht. Das Zusammentreffen mit ehemaligen Mitschülern macht Freude“, sagt Dr. Trojanowski. Und beim gemeinsamen Sport am Netz „fühlt man sich wieder fast so jung wie in der Schulzeit“, fügt er schmunzelnd an. Mit Wolfram Mogk hat er sich während der Schulzeit in Luckau ein Internatszimmer geteilt und so tauschen die zwei auch viele Erinnerungen daran aus.

Sarah Oestmann und Lena Metelka haben ihr Abi 2016 gemacht und schauen in diesem Jahr nur zu. „Das Volleyballturnier ist eine gute Idee, und wir haben auch schon mitgespielt“, sagt Sarah, die in Berlin Psychologie studiert. Weil der Weg nach Luckau nicht weit ist, treffen sie sich auch übers Jahr gelegentlich in der Stadt. „Das Ehemaligentreffen bietet mehr Zeit, sich ausführlicher auszutauschen und nicht nur mal kurz, wie beim Treffen in der Stadt“, sagt Lena Metelka, die gleichfalls in Berlin ihr Ökologie und Umwelttechnik-Studium absolviert.

Einige sind auch in Luckau geblieben oder wieder zurück gekehrt. Marie-Christin Knöfel vom Abi-Jahrgang 2008 zählt dazu. „Wir sind als Volleyballtruppe vom SC Einheit Luckau dabei.Weil wir verschiedene Jahrgänge sind, nennen wir uns halt Sammelsurium“. Volleyball liege ihr und „darum bin ich in fast jedem Jahr dabei, sagt die Luckauerin, die auch Mitorganisatorin des inzwischen zur Tradition gewordenen Volleyball-Night-Events in der Gartenstadt ist.

 

2018

 

Januar

 

Der 1. Höhepunkt des neuen Jahres war der Tag der Offenen Tür. Die LR berichtete am 15.01.2018:

 

Spannende Experimente zeigen Luckauer Schulalltag


Von Anja Brautschek

 

Stockdunkel ist es im Chemie-Raum des Bohnstedt-Gymnasiums in Luckau. Eine Zwölftklässlerin entzündet einen Bündel Wunderkerzen. Doch eine verspätete Silvester-Party in der Schule ist das nicht. Vielmehr zeigen die Schüler zum Tag der offenen Tür, was sie in den unterschiedlichen Fachbereichen erlernen. Mit großen Augen verfolgen die Sechstklässler und ihre Eltern das Experiment aus dem Chemie-Unterricht. Ein Staunen huscht über die Gesichter, als die Schülerin die Wunderkerzen unter Wasser hält. Es brodelt und zischt. Doch die Flamme brennt weiter. „Ich wusste gar nicht, das Feuer unter Wasser geht“, sagen die Sechstklässler erstaunt.

„Gerade im Bereich Naturwissenschaften gibt es viele spannende Experimente“, erzählt Marie Heider. Die Bohnstedt-Gymnasiastin erklärt den Besuchern unter anderem, wie Kältekompressen funktionieren. Dazu mischt sie Salz und Wasser in einem kleinen Reagenzglas. Schlagartig fällt die Temperatur des Gemischs ab. Das ist ein endothermer Prozess, antwortet sie auf die fragenden Blicke.

Michelle Straßburger verfolgt gespannt die Erklärungen der Schüler. Mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder erkundet sie das Gymnasium „Die Räume sind mit moderner Technik ausgestattet. Das finde ich toll“, sagt sie. Schon ihre Mutter Nadine hat am Bohnstedt-Gymnasium das Abitur absolviert. Jetzt hoffen beide auf einen Platz für die Tochter. „Es hat sich vieles verändert. Hier gibt es eine gute Schulbildung“, sagt Nadine Straßburger. Auch Marie Heider stimmt dem zu. „An der Schule gibt es ein gutes Verhältnis zwischen Schüler und Lehrer. Außerdem werden wir gefordert. Man hat so ein gutes Gefühl für die Zukunft“, beschreibt die Gymnasiastin.

Das Bohnstedt-Gymnasium genießt über die Luckauer Grenzen hinaus einen guten Ruf. Die Schüler kommen auch aus den Landkreisen Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Teltow-Fläming in die Luckauer Einrichtung, erklärt Schulleiterin Sabine Heß. Vor allem die fremdsprachliche Ausrichtung der Schule ist für viele ein entscheidendes Kriterium. Neben Französisch und Russisch wird am Bohnstedt-Gymnasium auch Spanisch angeboten. Ab Klasse neun können die Schüler zusätzlich Latein wählen. „Meine Tochter möchte gern Spanisch lernen. Deshalb sind wir hier. Aber was ich bis jetzt gesehen habe, bestärkt mich nur noch in meiner positiven Meinung“, erklärt Marcel Neumann. Vor allem die freundliche Art von Lehrern und Schülern gefallen dem Lübbener. Den Tag der offenen Tür mit vielen Aktionen und Experimenten sind für ihn „ sehr interessant gestaltet“.

Auf der Bühne der Aula machen Siebtklässler Lust auf Sprachen. Sie singen das spanische Alphabet, tragen ein russisches Gedicht vor und stellen in einem kleinen Schauspiel die französische Sprache vor. Mit Schüler-Austauschprogrammen oder Sprachreisen können die erlernten Sprachkenntnisse weiter vertieft werden. In Arbeitsgemeinschaften können Schüler zusätzlich zum Blockunterricht weitere Interessen ausleben. Vor allem die Video-AG sei eine Besonderheit, so Sabine Heß. „Wir wollen die Schüler aber auch auf das wissenschaftliche Arbeiten vorbereiten, damit sie für ein Studium gerüstet sind“, erklärt die Schulleiterin. Mit Facharbeiten in Klasse neun und einer Seminararbeit in der 12. Klasse erlernen sie dafür das notwendige Rüstzeug. Für diese umfassende Konzeption konnte das Bohnstedt-Gymnasium zum zweiten Mal das Prädikat „Schule mit hervorragenden Berufs- und Studienorientierung“ verteidigen.

„Ich freue mich schon, wenn ich hier im nächsten Jahr zur Schule gehen darf“, erzählt Alpha Meiwald. Die Bornsdorferin hat schon während eines Schnuppertages die Schule kennengelernt. Vor allem die naturwissenschaftlichen Experimente und das Kunstkabinett begeistern sie. „Überall gibt es etwas anderes zu entdecken. Es ist sehr spannend hier.“

 

Februar

 

Besuch aus Chile bereicherte unser Schulleben. Die LR berichtete am 1.2.2018:

 

Ein Lebewohl auf Zeit

 

Luckau. Zwei chilenische Austauschschüler haben acht Wochen am Bohnstedt-Gymnasium verbracht.

 

Mit Vorfreude werden am heutigen Freitag viele Schüler das Luckauer Bohnstedt-Gymnasium verlassen. Nachdem die Schüler am Vormittag ihre Zeugnisse entgegengenommen haben, steht nun eine Woche Winterferien an. Doch bei Antonia Sofia Riesco Saez und Martin Ignacio Suárez Carstens schwingt zum Ferienbeginn auch viel Wehmut mit. Sie müssen nun Abschied nehmen von ihren beiden Gastfamilien. Etwa acht Wochen haben die beiden chilenischen Schüler im Rahmen eines Schüleraustauschs in Luckau verbracht. Sie sind hergekommen, um ihre Deutschkenntnisse und die Grammatik zu verbessern und werden das Land mit vielen Erfahrungen wieder verlassen.

 

„Ich werde auch etwas traurig sein, wenn ich gehe. Ich habe mich schnell an alles gewöhnt“, sagt Antonia. Vor allem die Mentalität der Deutschen ist den beiden schon in den ersten Tagen aufgefallen. „Hier ist alles viel ordentlicher als in Chile. Es ist viel strukturierter“, erklärt Martin. Seine Erwartungen an Deutschland und den Bewohnern haben sich dabei erfüllt. In Chile besucht der Elftklässler eine Deutsche Privatschule in Valdivia. Durch Erzählungen der deutschen Lehrer und Mitschüler haben sie bereits einige Eindrücke von dem Land gewonnen. Für die beiden Austauschschüler war es jedoch das erste Mal in Deutschland. „Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Alle sind sehr nett und haben uns gut aufgenommen“, erzählt Martin.

In den vergangenen Wochen haben sie schon einiges erlebt. Großstädte wie Berlin oder Dresden haben sie gemeinsam mit ihren Gastfamilien bereist. In der kommenden Woche steht eine Rundreise durch Deutschland mit ihren chilenischen Klassenkameraden an, die bei Gastfamilien in der Region untergebracht sind. Dabei steht auch ein Abstecher nach Calau auf dem Programm. Es ist die Heimatstadt von Carl Anwandter, dem Namensgeber der deutschen Privatschule in Valdivia.

Antonia hat sich auch schon auf Schlittschuhen versucht und sich gemeinsam mit Gastschwester Maike Sikorski einen deutschen Kinofilm angeschaut. „Wir unterhalten uns aber auch viel auf Spanisch und Englisch. Antonia konnte mir viel beim Spanischlernen helfen“, erzählt Maike.

Doch schon nach wenigen Tagen haben sich Antonia und Martin an die Fremdsprache im Alltag gewöhnt. Für beide gehört Deutsch zum Schulalltag. Mit dem Kindergarten haben sie die ersten deutschen Wörter gelernt. Die ersten Tage in Deutschland waren für beide dennoch eine große Herausforderung. „Es war schon eine große Umstellung für mich. Doch ich habe mich schnell daran gewöhnt“, sagt Antonia. Auch Martin hat sein Deutsch in den wenigen Wochen erheblich verbessert, wie er selber sagt. Nur manche Fachbegriffe im Deutsch- oder Mathe-Unterricht sind noch schwer zu verstehen. „Doch die Lehrer hier sprechen sehr deutlich. Das macht es für uns einfacher“, sagt Antonia.

Das Bohnstedt-Gymnasium beteiligt sich seit vielen Jahren regelmäßig an Schüleraustauschen. Schüler aus Peru, Equador, Argentinien oder El Salvador haben dadurch den Schulalltag am Luckauer Gymnasium kennengelernt.

Die positiven Erfahrungen aus dem Schüleraustausch fließen bei Antonia und Martin nun auch in ihre Zukunftsplanung ein. Beide überlegen, für ein Studium nach Deutschland zurückzukehren. „Manche Fächer sind hier besser als in Chile. In Kunst zum Beispiel lernt man viel mehr“, sagt Antonia. Für die 16-Jährige ist das besonders hilfreich. Sie möchte Architektur oder Kunst studieren. Zudem sind die Kosten für ein Studium in Chile sehr hoch. „Ein Medizinstudium ist trotz Flüge und dem Drumherum in Deutschland fünf Mal billiger als in Chile“, rechnet Spanischlehrerin Andrea Martin vor. Auch Martin, der ein Informatik-Studium anstrebt, könnte sich deshalb eine Rückkehr vorstellen.

Erst einmal freuen sich beide jedoch auf ein Wiedersehen mit der Familie Ende Februar. Für Freunde und Familie nehmen sie auch einige Anregungen mit. „Die Deutschen sind wesentlich umweltbewusster“, erklärt Antonia. Einen bewussteren Umgang mit Wasser will sie auch mit nach Chile nehmen., wo im Alltag sehr viel davon verbraucht wird. „Es sind tolle Erfahrungen, die wir hier gemacht haben“, sagt Martin.

 

Alkohol stellt nach wie vor eine Gefahr besonders für Jugendliche dar. Die LR berichtete über Präventionsmaßnahmen am 15.2.2018:

 

Mit Alkohol umgehen lernen

 

Luckau. Siebtklässler am Bohnstedt-Gymnasium erhalten anschauliche Einblicke zu diesem Thema. Von Birgit Keilbach

 

Mit einem wichtigen Thema haben sich am Mittwoch die Gymnasiasten der Klasse 7b in Luckau befasst: „Wie kann ich mit Alkohol maßvoll umgehen?“ Alkohol ist als Gesellschaftsdroge allgegenwärtig, nahezu jeder besondere Anlass wird mit dem Gläschen Sekt zum Anstoßen begangen. Das Feierabendbier gehört ebenso dazu, wie die gemütliche Runde mit Freunden oder Nachbarn sowie Familienfeiern, wo es immer auch Alkohol zu trinken gibt.

 

Eingeladen hatte Klassenlehrerin Barbara Hommel dazu die Leiterin der soziotherapeutischen Wohnstätte der AWO in Kemlitz, Anke Schneider. 24 einst schwer alkoholabhängige Menschen leben dort. Einer von ihnen ist Olaf Milkau. Er erzählte den Siebtklässlern seine Geschichte und stand ihnen zu allen Fragen Rede und Antwort. Mit 14 Jahren habe er begonnen, Alkohol zu trinken. Schleichend entwickelte sich bei ihm eine schwere Alkoholabhängigkeit. „Anfangs habe ich das nicht gemerkt, später hat der Körper den Alkohol gebraucht“, schilderte er. In Kneipen wurden Geschäfte gemacht, immer mit Bier und Schnaps, antwortete er auf die Frage, wie er in die Abhängigkeit kam. Später habe er dann schon vor dem Aufstehen Schnaps trinken müssen. „Die Flasche lag am Kopfende des Bettes. Ich musste meinen Alkoholspiegel haben, ich habe gezittert und mich zu schwach zum Aufstehen gefühlt“, berichtete der 54-Jährige.Sechs Flaschen Schnaps am Tag habe er gebraucht, bis er durch einen zweiten Entzug trocken wurde. Seit fünf Jahren habe er keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt. Eine Chance auf Arbeit habe er heute nicht mehr. Einen Führerschein bekommt er nie wieder, zu viele Strafen wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss haben sich angesammelt. Heute wohnt er in der soziotherapeutischen Wohnstätte. „Ich habe dort einen geregelten Tagesablauf und bin nicht allein“, nennt er einen wesentlichen Punkt.

Der Weg in eine Abhängigkeit von legalen und illgalen Drogen erfolge immer schleichend, erläuterte Suchtsozialtherapeutin Gabriele Schönfeld. „Alkohol ist eine anerkannte gesellschaftliche Droge in Deutschland und die meisten Menschen haben ein normales Konsumverhalten“, erläuterte sie. Es mache auch keinen Sinn, Alkohol zu verbieten, antwortete sie auf eine Frage der Schüler. Er könnte jedoch durchaus teurer werden und erst ab 18 Jahren frei verkäuflich sein, legte sie ihre Meinung dar.

Doch was führt in die Abhängigkeit? Und wie kann ich das vermeiden? „Alkohol ist ein Genussmittel. Ihr solltet Euch selbst fragen: Was schmeckt mir?“ Es gebe auch keine pauschalen Antworten, wann es zuviel ist. „Der eine verträgt nur ein Glas Bier, ein anderer kann vier oder fünf trinken, und es wirkt sich erst dann gravierend auf seine Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit aus“, erläutert Gabriele Schönfeld. Sie legt den Siebtklässlern ans Herz, genau in sich hineinzuhören, sich selbst zu beobachten. „Ihr solltet auch akzeptieren, wenn ein Kumpel oder eine Kumpeline sagt, dass sie keinen Alkohol trinken möchte.“ Und wenn ein Freund oder die Freundin mal zuviel getrunken habe, „dann lasst sie nicht allein, sondern helft ihnen nach Hause – gerade dann, wenn sie es selbst nicht mehr schaffen würden“, appelliert sie.

Ein Weg in die Alkoholabhängigkeit führe oftmals über die Schiene, dass Menschen ein unangenehmes Gefühl damit betäuben, mehr Selbstsicherheit ausstrahlen und Komplexe überspielen wollen. Aber auch Neugier und Gruppenzwang, wie beispielsweise beim unter jungen Menschen verbreiteten „Komasaufen“ seien Faktoren, zählte die Suchtsozialtherapeutin auf.

Bekanntschaft mit Alkohol haben auch die Siebtklässler bereits gemacht. Kirschwein statt –saft fand Pia in einer Flasche Hohes C im Kühlschrank. „Das hat eklig geschmeckt“, erinnert sie sich. Lena trank bei einem Geburtstag Schlammbowle. „Durch das Eis und den Saft habe ich den Alkohol gar nicht gemerkt“, schildert sie ihre Erfahrung. Lucas hingegen merkte auf einer Hochzeit gleich am Geschmack des Cocktails seiner Mutter, dass dort Alkohol drin war. „Ich fand es gut, wie er uns geschildert hat, wohin die Sucht führt. Auch der Überblick über die anderen, illegalen Drogen und was sie bewirken, war interessant“, resümierte der Siebtklässler.

 

Ein besonderes Jubiläum beging unsere Schule im Februar. Die LR berichtete am 22.2.:

 

200 Jahre Bohnstedt-Gymnasium

 

Luckau. Luckauer Einrichtung ist eines der ältesten Gymnasien in Brandenburg. Von Anja Brautschek

 

Das Bohnstedt-Gymnasium in Luckau kann nun auf ein besonderes Jubiläum zurückschauen. Vor 200 Jahren, am 22. Februar 1818, erhielt die Schule die Anerkennung als Gymnasium. Das Jubiläum wurde am gestrigen Donnerstag mit einer Festveranstaltung gefeiert.

 

„Wir sind eine traditionsreiche Schule. Und diese Traditionen möchten wir weiterleben“, sagt Schulleiterin Sabine Heß. Auf den Willkommensfesten der neuen Siebtklässler, bei Ehemaligentreffen oder dem jährlichen Bohnstedt-Schülerwettbewerben werde den Schülern die bewegende Geschichte der Schule bewusst gemacht. Und diese reicht weit zurück. Erstmals wurde das Gymnasium 1281 als Pfarrschule der Hauptkirche St. Nicolai erwähnt. Damit kann die Einrichtung auf 737 Jahre Schulgeschichte zurückblicken. Schon frühzeitig entließ die Schule ihre Absolventen zur Universität. Doch auf den Zusatz „Gymnasium“ mussten die Luckauer bis 1818 warten. Damit ist die Luckauer Schule dennoch eines der ältesten Gymansien in Brandenburg. Nur Guben und Sorau erhielten zeitgleich die Anerkennung. Cottbus wurde erst zwei Jahre später Gymnasium genannt. Lediglich acht Jahre Zwangspause – von 1982 bis 1990 – musste das Gymnasium überbrücken. In dieser Zeit war in den Räumen das Pionierhaus „Karl Liebknecht“ eingerichtet.

Ab 1816 wurde in Brandenburg eine Abiturkommission eingesetzt. Erstmals konnte dann ein Jahr später das Abitur in Luckau abgelegt werden. „Bildungsgeschichtlich ist das ein bedeutsames Ereignis“, sagt Frank Tosch, Professor für Historische Bildungsforschung, in seiner Festrede, in der er die Geschichte des Gymnasiums umriss. Damit bestätigte die damalige Lateinschule ihre Eignung als Gymnasium. Vier Absolventen konnten am 1. April 1818 als erste Gymnasialabiturienten die Schule verlassen.

Viele Abiturienten haben seitdem ihre berufliche Karriere von Luckau aus gestartet. Darunter ist auch Professor Frank Tosch, der 1979 das Abitur in Luckau ablegte. „Es ist schon ein erhabener Moment, wieder in diesem Räumen zu stehen“, sagt er und ergänzt: „Man wird fast schon ehrfürchtig, wenn man sich bewusst macht, in was für eine Reihe von Absolventen man selbst steht.“ Besonders die Kombination als alt und neu fasziniert in heute an der Einrichtung. Das ursprüngliche Gebäude mit der aufwändig sanierten Aula konnte bereits 1832 bezogen werden. Mehrere Gänge verbinden es mit den neueren Häusern. Selbst der Fokus auf die sprachliche Ausbildung der Schüler ist historisch manifestiert. Schon 1759 gab es fünf Lehrerstellen in Luckau, darunter eine mit besonderem Schwerpunkt auf der französischen Sprache.

Viele Schüler wählen auch heute das Bohnstedt-Gymnasium aufgrund des Fremdsprachenangebotes aus. „Das Gymnasium ist ein Stück Luckau mit einer Strahlkraft in die Region“, würdigt Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann das Jubiläum. Kinder und Jugendliche aus der Stadt, aber auch aus Lübben, Lübbenau, Calau, Dahme oder Golßen besuchen das Gymnasium. „Für die Region ist es unverzichtbar“, hofft Gerald Lehmann. der ebenfalls am Bohnstedt-Gymnasium zur Schule ging, auf weitere Jahrzehnte Schulgeschichte.

 

Juni

 

Auch die traditionelle religionsphilosophische Projektwoche fand wieder statt. Die LR berichtete am 26.6.:

 

Dem Bischof auf den Zahn gefühlt

 

Zur traditionellen religionsphilosophischen Woche am Bohnstedt-Gymnasium in Luckau darf mitlerweile ein Besuch von Markus Dröge, Bischof der evangelischen Kirche Berlin-Bradenburg-schlesische Oberlausitz (Ekbo), nicht fehlen. Seit vielen Jahren nimmt er sich Zeit für die Elftklässler, um mit ihnen gemeinsam über das Christentum, seinen Beruf und seine Weltanschauung zu diskutieren. Die 25. Projektwoche könnte für ihn jedoch die letzte sein. Im kommenden Jahr endet seine zehnjährige Amtszeit. Dann geht er in den Ruhestand. Die Schüler nutzten die Gelegenheit und löcherten Markus Dröge mit zum Teil kritischen Fragen.

 

„Früher habe ich sehr viel Konfirmandenunterricht gegeben. Das fehlt mir ein bisschen. Diese Veranstaltung erinnert mich immer an diese Zeit“, erklärt Markus Dröge. Vor allem die offenen Fragen der Schüler schätzt er. „Die Schüler sind immer up to date. Sie setzen sich mit den aktuellen Themen auseinander und wissen Bescheid“, sagt er. Der Bischof scheut es deshalb nicht, auch auf kritische Fragen zu antworten. So wollen die Jugendlichen unter anderem wissen, wie Markus Dröge zur gleichgeschlechtlichen Ehe steht. In der evangelischen Kirche ist schon seit zwei Jahren die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare möglich, erzählt er. Wenn Paare – egal welcher Lebensform – sich für einen gemeinsamen Lebensweg entscheiden und Verantwortung füreinander übernehmen wollen, dann gebe die Kirche dafür Gottes Segen. „Wir nennen es dann nur nicht Ehe“, erklärt er. Auch gegenüber Themen wie Transsexualität ist die evangelische Landeskirche offen. Pfarrer und Bischöfe setzen sich mit diesen Fragen auseinander. Denn es verdeutliche die Vielfalt der Menschen. „Ein Mensch muss das, was ihn innerlich ausmacht, auch akzeptiert leben können“, erklärt Markus Dröge seine Sichtweise dazu.

Doch die Jugendlichen haken noch einmal nach: „Wie modern ist die Kirche überhaupt?“ Bei den Ausführungen des Bischofs hören sie gespannt zu. Denn die Digitalisierung macht auch vor der Kirche nicht halt. Kommunkation ist ein wichtiges Gut für Christen. Dies wird auch auf modernen Kanälen ermöglicht. Derzeit baut die Ekbo ihr Intranet aus. Dort können sich Christen künftig online austauschen. Soziale Medien sieht der Bischhof jedoch kritisch. Auf solchen Plattformen herrsche aufgrund der Anonymität viel Hass. Die Menschen müssten lernen, auch im Netz ebenfalls ethisch verantwortungsbewusst zu sein, beschreibt er die Probleme.

Offen spricht Markus Dröge mit den Schülern auch die Probleme der Kirche an. Die Mitglieder werden weniger. Doch an leere Kirchenbänke glaubt er nicht. „Die Kirche muss flexibler werden. Es wird unterschiedliche Formen geben, wie Christentum gelebt wird“, sagt er. Jugendarbeit, Gottesdienste oder Chöre wird es auch weiterhin geben – doch nicht überall. Regionen werden sich auf bestimmte Themen konzentrieren, so seine Vision.

Die Jugendlichen bewegt darüber hinaus, wie der Landesbischof zu anderen Religionen steht. „Eine Einheitsreligion möchte ich nicht“, antwortet er. Die Welt ist vielfältig, aus diesem Grund seien auch verschiedenen Religionen wichtig. Doch nicht alle Aspekte akzeptiert er. Kritisch sieht er unter anderem das Verbot zum Religionswechsel im Islam. Ein Elftklässer erwidert ihm jedoch: „Ist es noch Religionsfreiheit, wenn in jedem Klassenraum in Bayern ein Kreuz hängen muss?“ Dröge sieht das Kreuz als Zeichen der Nächstenliebe. Stolz trägt er selbst eines an seinem Jacket und freut sich, das christliche Symbol in Einrichtungen zu entdecken. „Problematisch sehe ich den Umgang damit. Wenn so etwas staatlich verordnet wird, entsteht der Eindruck, dass das Land näher an einer Religion steht“, sagt er.

Neben den politischen und gesellschaftlichen Fragen interessiert die Schüler auch der Berufsalltag des Bischofs. Markus Dröge erzählt seinen beruflichen Werdegang und seinen Arbeitsalltag. Überrascht sind die Jugendlichen, dass auch Motorradfahren zu seinen Hobbys zählt, und er erst kürzlich ein Rolling-Stones-Konzert besucht hat.

Natürlich brannte den Gymnasiasten in diesem Zusammenhang noch eine weitere Frage unter den Nägeln: Wer wird wohl in diesem Jahr Fußball-Weltmeister? „Das letzte Spiel war spannend. Da dachte ich, dass sie es vielleicht doch schaffen“, hofft Dröge auf die deutsche Nationalelf.

 

Juli

 

Das Schuljahr endete mit den Projekttagen zur Berufsorientierung. Die LR berichtete am 3. Juli:

 

Abi - wie weiter?

Schüler schauen Redakteuren genau auf die Finger

 

Luckauer Gymnasiasten erkunden in der Projektwoche „Abi – wie weiter?“ verschiedene Berufsfelder. Trainiert wird außerdem das Schreiben von Bewerbungen. Von Anja Brautschek

 

Es ist eine Frage, die sich jeder Schüler früher oder später stellen muss: Wie geht es weiter nach meinem Schulabschluss? Ob Ausbildung in der Wirtschaft, handwerklicher Beruf, sozialer Einsatz in Kita und Schule oder Studium – den Jugendlichen stehen alle Türen offen. Allein in der Region gibt es zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten in den Beruf. Da fällt die Entscheidung oft nicht leicht.

 

Einen Einblick in verschiedene Branchen und Berufsfelder erhalten die Schüler des Bohnstedt-Gymnasiums traditonell kurz vor den Sommerferien. Am Montag und Dienstag haben sich Firmen-Mitarbeiter, Hochschulabsolventen und Betreuer der Agentur für Arbeit bei den Zehnt- und Elftklässlern vorgestellt. Sie stehen den Jugendlichen Rede und Antwort über ihren Berufsalltag und erläutern verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten. „Wir haben rund 100 Betriebe angefragt und sind dabei auf die Interessen der Schüler eingegangen“ sagt Lehrerin Petra Krause. Etwa die Hälfte habe zugesagt. Vor allem Bewerbungstrainings oder psychologische Tests, die die Agentur für Arbeit anbietet, seien gefragt.

Aber auch viele hier ansässige Unternehmen nutzen die Möglichkeit, mit den Nachwuchskräften von morgen ins Gespräch zu kommen – ob Polizei oder BTU, Wirtschaftsunternehmen oder Kreisverwaltung. Auch die LAUSITZER RUNDSCHAU hat den Beruf des Redakteurs vorgestellt. Reporterin Anja Brautschek erklärt den Jugendlichen, was den Beruf ausmacht und worauf es ankommt. Der Lokaljournalismus zeichnet sich besonders durch seine Vielseitigkeit aus. Die Redakteure vor Ort schreiben über alle Themen, die in den Städten und Gemeinden bewegen: Kultur, Politik, Wirtschaft, aber auch persönliche Schicksale.

„Wer entscheidet, was in den Lokalteil der Zeitung kommt“, wollen die Jugendlichen daraufhin wissen. Die Redakteure selbst sind für die Inhalte verantwortlich, erfahren sie. Journalisten verfassen nicht nur Texte und machen Fotos, sie wählen darüber hinaus auch für den Leser relevante Themen aus. In täglichen Redaktionssitzungen werden diese dann mit dem Newsdesk, wo sowohl Mantel- als auch Lokalredaktion und Online-Kompetenzen gebündelt und koordiniert werden, abgesprochen.Erstaunt sind die Jugendlichen ebenfalls über die Vielzahl an Einstiegsmöglichkeiten. Ob Studium, Volontariat oder Praktikum – je nach Anspruch gibt es verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten.

Diese individuellen Eindrücke sollen die Jugendlichen bei der Berufswahl unterstützen. „Zu Tagen der offenen Tür ist oft so viel los, dass dieser tiefe Einblick kaum möglich ist“, beschreibt Petra Krause die Idee.

 

Über unsere erfolgreichen AbiturientInnen berichtete die LR am 1. Juli:

 

Fünf schafften die Abi-Traumnote 1,0

 

Ein Super-Jahrgang ist am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium verabschiedet worden.

Sabine Heß verabschiedete als Schulleiterin zum letzten Mal einen Abiturjahrgang des Bohnstedt-Gymnasiums. Dazu einen besonders ehrgeizigen und zielstrebigen Jahrgang, was sich bereits am Ende der zehnten Klasse deutlich abgezeichnet habe, durch ein hohes Maß an Selbstdisziplin, Willenskraft und Fleiß. „Zum ersten Mal konnten wir alle Gymnasiasten eines Jahrgangs zum Abitur zulassen“, nannte Sabine Heß eine Besonderheit. Und diese 75 Abiturienten erreichten einen Gesamtdurchschnitt von 1,9. „Das gab es noch nie.“ Ein Drittel von ihnen habe die Reifeprüfung mit 1,6 und besser abgeschlossen.

 

Fünf Absolventen erreichten die Traumnote 1,0 : Marie Heider, Leon-Luca Homagk, Lukas Kochan, Niklas Metelka und Tim Riedel.

Sie wechselten schon mit sehr guten Leistungen aus der Grundschule aufs Gymnasium. „Diese wollte ich weiter entwickeln“, sagt Niklas Metelka. „Für mich war immer klar, bestmögliche Leistungen zu bringen“, beschreibt Marie Heider ihre Motivation. Tim Riedel hatte das Einser-Abi „von Anfang an als Ziel. Es war auch anstrengend, dranzubleiben, sich reinzuhängen, denn das Notwendige reicht dafür nicht“. Er will seinen Kindheitstraum verwirklichen und Pilot werden. Als Segelflieger in Bronkow und in Flugsimulatoren sammelte er bereits praktische Erfahrungen. Die ingenieurtechnische Seite des Fliegens hat Lukas Kochan als seine berufliche Zukunft im Blick. Er will Luftfahrttechnik und Logistik in Wildau studieren und später vielleicht sogar in der Raumfahrttechnik forschen. Marie Heider will Biologie studieren und später einmal in einem Labor oder einer Behörde arbeiten, wenn sich die Möglichkeit ergibt, in Potsdam oder Berlin. Niklas Metelka sieht seine Perspektive in der Industrie, sein Studium der Verfahrenstechnik an der TU Dresden bildet dafür die Voraussetzung. Leon-Luca Homagk möchte in Heidelberg molekulare Biotechnologie studieren und daran forschen, „wie sich die komplexen biologischen Prozesse im Körper beeinflussen lassen, um Krebs und andere Krankheiten in Zukunft heilen zu können.“