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Das Schuljahr 2013/14

 August

 

Im August waren amerikanische Austauschschüler an unserem Gymnasium zu Gast. Die LR berichtete darüber am 6.8.2013:

 

Zehn Zuckertüten für Amerikaner

 

Gina Schulze organisiert Gastfamilien und Sprachkurs für Austauschschüler in Luckau

Nicht nur die 1250 Erstklässler im Landkreis Dahme-Spreewald haben zum Schuljahresbeginn ihre lang ersehnten Zuckertüten bekommen. Auch zehn Austauschschüler aus den USA freuten sich am gestrigen Montag im Luckauer Bohnstedt-Gymnasium über das traditionelle Geschenk am Anfang eines Schuljahres.

Familien aus Calau, Golßen, Drahnsdorf, Liedekahle, Gießmannsdorf, Bergen und Luckau haben Zuwachs bekommen. Für drei Wochen. Zehn Mädchen und Jungen aus den USA werden ein Jahr in Deutschland leben und zur Schule gehen. Damit ihnen der Einstieg leichter fällt, wird ihnen im Luckauer Bohnstedt-Gymnasium ein dreiwöchiger Orientierungs- und Sprachkurs angeboten.

 

Gina Schulze (im Bild links) aus Golßen, die von 2011 bis 2012 selbst ein Jahr lang in den USA war, weiß, warum das so wichtig ist. "Die meisten Schüler können noch nicht so gut deutsch sprechen. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn sie wissen, wie anders als sie selbst die Deutschen ticken." Nach ihrem Amerika-Aufenthalt ist die Gymnasiastin ehrenamtliche Mitarbeiterin von Youth for Understanding (YFU) geworden, hat in und um Luckau herum Gastfamilien gesucht und den dreiwöchigen Kurs organisiert.

Gudrun und Torsten Schwarz aus Golßen sind drei Wochen lang Ersatzeltern für Andrea. Ihre deutsche Ersatzschwester ist die 18-jährige Lisa (im Bild 2. v. l.) , die ein Jahr lang in Argentinien lebte, weil sie vor allem Spanisch sprechen wollte. Aber auch mit dem Englischen klappt das ganz gut. Am Wochenende war für alle gleich volles Programm angesagt. "Wir waren bei der Einschulungsfeier von Lisas Cousine, gleich noch zum Geburtstag bei Freunden und am Sonntag beim Kahnkorso in Schlepzig", erzählt Gudrun Schwarz. Der Spreewälder Gurkentag am kommenden Wochenende stehe schon im Kalender.

Elisabeth hat ein vorübergehendes Zuhause bei Familie Nahke in Calau gefunden. Mutter Peggy, Tochter Juliane und Elisabeth haben am Wochenende eine Sommernachtskahnfahrt in Lübbenau unternommen. "Zur F 60 wollen wir auch noch", sagt Peggy Nahke. Über Facebook haben sich Familie Nahke und Elisabeth schon etwas kennengelernt. "Elisabeth fotografiert gerne", weiß sie.

Damit die jungen Gäste auch schnell Deutsch lernen und sich selbst gut zurecht finden, hilft Kathrin Greyer mit ihrer Kommilitonin aus Leipzig. Die 28-Jährige lebte selbst zwei Jahre in den USA.

Gina Schulze freut sich nun, dass ihr Gymnasium mit seinen 553 Schülern und 38 Lehrern unentgeltlich einen Raum für den Orientierungs- und Sprachkurs zur Verfügung gestellt hat.

 

Zum Thema:

Mit Youth for Understanding (YFU) kommen jährlich rund 550 Austausschüler nach Deutschland. Die Mädchen sind zwischen 15 und 18 Jahre alt, gehen in Deutschland für ein Jahr zur Schule und möchten Menschen, Land und Sprache kennenlernen. Derzeit werden noch 38 Familien für Schüler gesucht, die in der nächsten Woche in Deutschland ankommen. Kontakt für Interessierte: Tel. 040 227002 0, E-Mail .

 

September

Am 4. September berichtete die LR über Schüler aus dem Landkreis OSL an unserem Gymnasium:

 

"Die Busse nach Luckau sind bequemer"

 

Schüler aus dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz haben viele Gründe, auf Schulen außerhalb des Kreises zu gehen

 

Mehr als 80 Mädchen und Jungen aus dem Norden des Landkreises Oberspreewald-Lausitz lernen am Bohnstedt-Gymnasium in Luckau. Sie gehören zu den so genannten Auspendlern, die Schulen in den Nachbarkreisen besuchen.

In aller Herrgottsfrühe muss sich Sarah Larissa Höhr aus Calau wochentags aus den Federn machen, um pünktlich im Luckauer Gymnasium zu sein. "Mit dem Rad fahre ich vom Wohngebiet am Funkturm bis zum Busbahnhof. Die Busse nach Luckau sind bequemer als die anderen", erzählt die 15-Jährige. Aber das sei nicht der Grund, warum sie das Bohnstedt-Gymnasium besucht. "Meine Schwester hat hier schon Spanisch und Englisch gelernt", sagt sie. In Luckau könnten die Schüler noch zwischen Französich, Russisch und ab der 9. Klasse auch Latein wählen. Außerdem gäbe es die AG Griechisch. Und Luckau sei eine schöne Stadt.

Bequemer hat es Theresa Richter aus Zwietow. Mit ihrer Mutter, die in Luckau arbeitet, fährt sie täglich zur Schule und meist auch wieder heim. "Muss ich mit dem Bus fahren, ist das mit 2,70 Euro pro Fahrt ganz schön teuer. In Calau muss ich umsteigen, bekomme dort aber so gut wie keinen Anschluss", so ihre Erfahrung.

Das Sprachenangebot war ein Grund, weswegen sich auch Wiebke Strangfeld aus Saadow für Luckau entschieden hat. Ihr Vater nehme sie früh mit nach Calau, weiter gehe es per Bus nach Luckau. Heimwärts fahre sie mit dem Bus, und entweder sie bekomme einen Anschluss oder sie werde abgeholt. "An der Schule haben wir jetzt Blockunterricht, keine Einzelstunden, da muss man nicht mehr so viel tragen", freut sich die 14-Jährige. Laura Klink aus Calau war schon vom Tag der offenen Tür am Luckauer Gymnasium begeistert. "Das war richtig toll, da fiel mir die Wahl nicht schwer", schwärmt sie.

Um 7.30 Uhr ist Unterrichtsbeginn – auch für Carl Kabitz aus Werchow. Er und sein Vater haben die für beide beste Variante für den Schulweg gefunden: "Er schafft mich zur Bushaltestelle nach Calau, und mein Rad nehmen wir mit. Damit fahre ich am Nachmittag dann zurück, ungefähr zehn Minunten von Calau bis Werchow", schätzt der 15-Jährige. Ihm gefalle die Lage des Gymnasiums – mitten in der Altstadt und am Stadtgraben gelegen.

Wie diese fünf Gymnasiasten pendeln täglich mehr als 600 Schüler aus dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Nachbarkreise. Die Zahl ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, in der Verwaltung gilt der Wert als stabil und somit berechenbar. Denn das Auspendeln aus dem Kreis kostet – allein 235 000 Euro stehen für das vergangene Jahr zu Buche, die der OSL-Kreis für Erstattungen und Zeitkarten aufbringen musste.

Hunderte Kinder, Tausende Euro – kein Wunder, dass sich Kreistagsabgeordnete wie der Lübbenauer Norbert Badack (CDU) dafür interessieren, welche "Gründe oder Motive für diese Größenordnungen" wohl stünden. Schließlich gibt es beispielsweise in Lübbenau das Paul-Fahlisch-Gymnasium, und dennoch fahren mehr als 80 Mädchen und Jungen täglich nach Luckau, zwei nach Lübben ans dortige Gymnasium. Noch gravierender ist der Wechsel von 165 Schülern aus dem OSL-Kreis ans Evangelische Johanneum im sächsischen Hoyerswerda. Bildungsdezernent Wilfried Brödno (CDU) nennt die "Ausrichtung inhaltlicher Art, aber auch Wohnortnähe" als mögliche Gründe. So gebe es von Hosena oder Ruhland akzeptable Bahnverbindungen nach Hoyerswerda.

Mancher will auch wissen, dass speziell in Hoyerswerda "nicht so sehr" nach Leistungen geschaut werde, sondern eher auf den Anspruch als Schule. Möglicherweise sei also das Schulsystem Brandenburgs nicht ganz unschuldig am Pendel-Wunsch. Immerhin fallen dabei in Richtung Sachsen keine zusätzlichen Kosten für den Kreis an, erklärt die zuständige Amtsleiterin Helga Schüler.

Im Spreewald führt jedoch noch ein anderer Umstand zum Wechsel der Kinder über die Kreis- und auch Schulamtsgrenzen. So sagt der Lübbenauer Gymnasiums-Leiter Matthias Nevoigt: "Calau hat den ‚Bruderkrieg' um ein Gymnasium im Norden des Landkreises verloren. Da gehen jetzt viele lieber nach Luckau als nach Lübbenau." Hinzu komme, dass das Bohnstedt-Gymnasium beispielsweise Spanisch als Fremdsprache anbiete. Nevoigt: "Das Schulamt konnte uns keinen Spanisch-Lehrer zur Verfügung stellen." Dieses Angebot gibt es aber am Friedrich-Engels-Gymnasium in Senftenberg. Dessen Leiter Eckhard Bethge sagt aber auch, es sei ungewiss, ob die auspendelnden Schüler an den OSL-Einrichtungen überhaupt Platz gefunden hätten. Am Lübbenauer Gymnasium lernen derzeit 550 Mädchen und Jungen, und es hätte wohl noch Kapazitäten gegeben – es wurde eine siebte Klasse weniger aufgemacht als möglich. Die kleine Delle soll sich in den kommenden Jahren aber wieder ausgleichen, so Leiter Matthias Nevoigt.

An den Grund- und Oberschulen im OSL-Norden ist der Pendler-Wille nicht ganz so groß. Die Grundschule in Lübben sowie in Burg/Werben nehmen insgesamt neun Kinder aus dem Nachbarkreis auf, die Oberschule Lübben vier, die Oberschule Goyatz ein Kind.

Immerhin stehen dem so genannte Einpendler gegenüber, 280 an der Zahl, die vor allem die Gymnasien in Schwarzheide und in Lübbenau besuchen.

 

Die Bundestagswahlen spielten auch an unserer Schule eine Rolle. Am 6. September berichtete die LR:

 

Minderjährige wählen in Luckau

 

Drei Schüler organisieren am Bohnstedt-Gymnasium einen Urnengang unter 18

 

Wer nicht 18 ist, darf nicht an der Bundestagswahl teilnehmen. Thomas Zeibig (15), Franz Bretterbauer (16) und Adrian Mücke (15) wollen dieser Gesetzmäßigkeit ein Schnippchen schlagen. Die drei Schüler des Bohnstedt-Gymnasiums bereiten im Vorfeld des Urnengangs erstmals an ihrer Schule eine U 18-Wahl vor.

Die drei politikvernarrten Schüler gehen allesamt in die zehnte Klasse am Luckauer Gymnasium. "Vor etwa einem Monat sind wir auf die Idee gekommen, unseren Mitschülern eine Wahl für unter 18-Jährige anzubieten", sagt Franz Bretterbauer. "In der Schule haben wir ein eigenes Wahllokal aufgebaut. Nun haben die Schüler die Möglichkeit, ihre zwei Stimmen wie bei der echten Bundestagswahl abzugeben", erklärt Franz das Prozedere. Das Projekt startet am 13. September, genau neun Tage vor der Bundestagswahl. Auf einem Stimmzettel sind die Kandidaten des Wahlkreises 62 Dahme-Spreewald, Teltow-Fläming III und Oberspreewald-Lausitz I aller relevanten Parteien aufgelistet. Die Erststimme gilt dem Kandidaten, die Zweitstimme der Partei. "Die abgegebenen Stimmen werden per Internet an die Zentrale nach Berlin gesendet, wo dann eine Auswertung erfolgt", erläutert Adrian Mücke. "Wir haben auch schon Wahlhelfer angeworben", so Franz Bretterbauer.

Organisiert wird die Initiative von verschiedenen Kinder- und Jugend-Netzwerken. "Das Interesse am Luckauer Gymnasium ist derzeit noch recht gering und klassenweise sehr unterschiedlich", sagt Politiklehrerin Marianne Kranisch. "Wir sprechen die neunten bis zwölften Klassen an und decken damit den Bereich der 14- bis 17-Jährigen ab", so die Lehrerin. Also jene Schüler, die in diesem Jahr an der großen Bundestagswahl aufgrund ihres Alters nicht teilnehmen dürfen.

So wie Franz, Thomas und Adrian. "Ich darf zwar offiziell noch nicht wählen, bin aber politisch sehr interessiert", nennt Franz Bretterbauer seine Motivation, eine U 18-Wahl zu organisieren. Der 16-Jährige wird familiär von der Politik geprägt, sein Vater Lothar Bretterbauer ist Bürgermeister der Stadt Lübben.

Thomas Zeibig möchte andere Schüler seines Alters motivieren. "Ich will Gleichaltrige für die Abläufe und Themen in der Politik begeistern", sagt Thomas. Wie Franz ist er inhaltlich der CDU verbunden. Adrian Mücke steht für keine spezielle Partei. "Für mich zählt vor allem Mitbestimmung in einem demokratischen System", sagt der 15-Jährige.

Reife Aussagen, eher untypisch für so junge Menschen, die in dem Alter oft andere Interessen pflegen. "Ich finde es einfach wichtig, selbst Antworten auf politische Fragen zu finden und aktiv entscheiden zu können", sagt Thomas. Für Franz ist darüber hinaus das Wissen über die Demokratie sehr wichtig.

Das TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück (SPD) am vergangenen Sonntag haben alle drei mit Spannung verfolgt. "Ich fand es ziemlich ausgeglichen", sagt Thomas, der wie Franz und Adrian gern politische Diskussionsrunden anschaut. Und Adrian fügt hinzu: "Für mich waren die Kandidaten sehr zurückhaltend." Einen klaren Sieger haben alle drei nicht ausmachen können.

Sich mit politischen Themen zu beschäftigen, kann sich Thomas auch in Zukunft vorstellen. "Ich möchte ein Praktikum im Landtag machen und mich später eventuell auch beruflich mit Politik befassen." Seitens des Bohnstedt-Gymnasiums sind in nächster Zeit Fahrten in den Deutschen Bundestag und den Landtag geplant. Allerdings für die elften und zwölften Klassen. Da müssen Thomas, Adrian und Franz noch etwas Geduld haben.

 

Zum Thema:

U 18 ist die Wahl für alle Kinder und Jugendlichen unter 18. Neun Tage vor den "echten" Wahlen dürfen in über 1.200 Wahllokalen in ganz Deutschland Stimmen abgegeben werden. Neben Luckau beteiligen sich auch Schulen in Calau und Lübbenau. Zwischenergebnisse gibt es am 13. September ab 19 Uhr, das Endergebnis um 22 Uhr unter www.u18.org/das-projekt-u18.U 18 kann sowohl im Rahmen von Landes-, als auch von Bundestagswahlen durchgeführt werden. Das Projekt startete 1996 in einem Wahllokal in Berlin und ist zu der größten politischen Bildungsinitiative für Kinder und Jugendliche in Deutschland herangewachsen.

 

CDU hat bei Gymnasiasten die Nase vorn

 

Auch rechtsextreme NPD schafft bei U 18-Wahl in Luckau Sprung in den Bundestag

Bei der U 18-Wahl am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium hat die CDU mit 19,7 Prozent die meisten Stimmen auf sich vereinigen können. Nach dem Schülervotum hätte es jedoch auch die rechtsextreme NPD mit 6,2 Prozent in den Bundestag geschafft.

Die Luckauer Bildungseinrichtung beteiligte sich zum ersten Mal an dem bundesweiten Projekt. Die drei politikbegeisterten Gymnasiasten Thomas Zeibig (15), Franz Bretterbauer (16) und Adrian Mücke (15) hatten die Initiative ergriffen und ihre Mitschüler ab der Jahrgangsstufe Neun zum Urnengang auf Probe animiert. 178 wählten mit. Das entspricht einer Beteiligung von 50 Prozent. "Für eine Premiere ist das nicht schlecht, denn das Mitmachen war freiwillig", sagt Politiklehrerin Marianne Kranisch. Die meisten jungen Wähler hätten freitags gleich morgens ihr Votum abgegeben. "Das zeigt, dass es ihnen wichtig war", so die Lehrerin. Dass die CDU mit 35 Stimmen die Nase vorn hatte, habe sie überrascht. "Doch die Luckauer liegen damit offenbar im Bundestrend, wonach junge Leute sich wieder verstärkt konservativ orientieren", sagt Marianne Kranisch. Auf den Folgeplätzen landeten die Piraten mit 31 Stimmen (17,42 Prozent) sowie Bündnis 90/Grüne mit 30 Stimmen (16,85 Prozent). Die SPD landete im Bohnstedt-Gymnasium mit 25 Stimmen (14,04 Prozent) nur auf Rang vier. Weiter wären nach dem Willen der jungen Luckauer Die Linke mit 16 Stimmen (8,99 Prozent), die eurokritische Alternative für Deutschland mit 13 Stimmen (7,30 Prozent) und die FDP mit zwölf Stimmen (6,74 Prozent) in den Bundestag eingezogen. Als "erschreckend" wertet Marianne Kranisch elf Stimmen für die rechtsextreme NPD, die es mit 6,18 Prozent ebenfalls in den Bundestag geschafft hätte. "Wir müssen nach den Ursachen forschen, warum junge Leute der rechten Ideologie auf den Leim gehen", so die Lehrerin. Die Ergebnisse der U 18-Wahl würden jetzt im Unterricht ausgewertet und diskutiert, erklärt sie.

Mit 56 Teilnehmern waren die 15-Jährigen am wahleifrigsten vor den 16-Jährigen mit 44. Rund sechs Prozent mehr Mädchen als Jungen gaben ihre Stimme ab.

 

 

Als besonderen Gast konnten wir im September Professorin Rosenberg begrüßen, die über ihre Bekanntschaft mit Emilie Schindler berichtete. Der Bericht der LR vom 12. September:

 

Das neue Bild der Emilie Schindler

 

Erika Rosenberg überrascht am Luckauer Gymnasium mit bisher unbekannten Fakten über die Unternehmerfrau

 

Die argentinische Historikerin Erika Rosenberg hat bisher unbekannte Fakten über Emilie, die Frau vom Unternehmer Oskar Schindler, ans Tageslicht gebracht. Schüler der zehnten und elften Klasse am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium sind mit neuen Details über die Rettung von 1300 Juden konfrontiert und emotional tief berührt worden. Zugleich wurde die Ausstellung "Das Vermächtnis der Schindlers" eröffnet.

Die Aula des Bohnstedt-Gymnasiums ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Knisternde Spannung und erwartungsvolle Gesichter prägen die Szenerie, als die 62-jährige Professorin aus Buenos Aires in Begleitung ihres Mannes den Saal betritt. Die Gymnasiasten bereiten der Historikerin und Journalistin Erika Rosenberg einen warmen, herzlichen Empfang.

In den folgenden 90 Minuten kommt keiner der Schüler auf die Idee, seinen Platz zu verlassen. Die herzliche Atmosphäre zu Beginn weicht einer Beklemmung. Die Schüler wirken bestürzt und fassungslos über das, was sie von der Rednerin erfahren. Im Mittelpunkt steht die Lebensgeschichte von Oskar und Emilie Schindler, ein Unternehmerpaar, das 1300 Juden vor dem sicheren Tod durch die Nazis rettete. "Emilie Schindler stand zeitlebens im Schatten ihres Mannes, obwohl sie in gleichem Maße an der Rettung der Juden beteiligt war", berichtet Erika Rosenberg. Sie selbst ist Tochter jüdischer Emigranten, die 1936 aus Deutschland über Paraguay nach Argentinien fliehen mussten. "Emilie war das Gegenteil zu Oskar, einem zwar charmanten Lebemann und wohlhabenden Schönling, der jedoch kein Verhältnis zu ordentlicher Arbeit fand." Emilie hingegen sei eine stolze, verletzliche Frau gewesen, die aber die zahlreichen Affären ihres Mannes ertragen hat. So unterschiedlich die beiden im Wesen waren, so einig waren sie sich, wenn es in der NS-Zeit um die Rettung von Menschen ging.

Als Erika Rosenberg 1990 über die deutsche Botschaft Emilie Schindler kennenlernt, wirkt diese verbittert, lebt verarmt in Argentinien. Ehemann Oskar, mit dem sie nach dem Krieg aus Furcht vor Repressalien nach Argentinien gegangen ist, hat sie verlassen, ist nach Deutschland zurückgekehrt und dort verstorben.

Emilie Schindler ist zunächst skeptisch, als Erika Rosenberg bei ihr auftaucht. "Ich brauchte Zeit, das Misstrauen zu überwinden", sagt die Professorin. Aus den ersten Gesprächen entsteht aber bald tiefe Freundschaft. Es folgen zahlreiche Interviews. "Mehr als 70-stündige Gespräche habe ich im Zeitraum zwischen 1990 und 2001 mit Emilie geführt", sagt Erika Rosenberg. Emilie berichtet ihr aus ihrem bewegten Leben. Und da wird klar, dass sie wesentlich mehr geleistet hat, als bisher bekannt geworden ist. Wie sie kurz vor Kriegsende in Brünnlitz 120 Juden eines Todestransportes als Arbeiter aufnimmt, um sie vor dem KZ zu retten. Wie sie heimlich Medikamente und Lebensmittel besorgt. Wie sie gemeinsam mit ihrem Mann 1942 ein Arbeiterwohnlager für die Beschäftigten seiner Fabrik einrichtet. Wie sie nach Kriegsende von den geretteten "Schindler-Juden" unterstützt wird. Und wie Emilie schließlich vergessen und die Geschichte von Steven Spielberg im berühmten Film "Schindlers Liste" ohne sie vermarktet wird. "Der Regisseur hält sie fälschlicherweise für eine der Überlebenden", sagt Rosenberg. An den Filmeinnahmen wurde sie laut der Historikerin nie beteiligt. Emilie Schindler verbringt ihren Lebensabend in Deutschland. Sie stirbt 2001 nach einem Schlaganfall bei Berlin.

"Der Anteil von Emilie Schindler an der Rettung der Juden war mir bisher völlig unklar", sagt Julia Müller, Zehntklässlerin am Bohnstedt-Gymnasium. Hanna Friedrich fand an dem Vortrag beeindruckend, wie intensiv sich Erika Rosenberg bis heute mit der Geschichte auseinandersetzt. Beide Schülerinnen hatten schon Vorkenntnisse über die Thematik durch den Film, doch dort wird Emilie nicht im gleichen Maße gewürdigt wie ihr Mann Oskar.

Erika Rosenberg hat all das dokumentiert und in Büchern wie "In Schindlers Schatten" oder "Ich – Emilie Schindler" für die Nachwelt aufbereitet. Während ihres Vortrags zitiert sie immer wieder daraus und erzählt bewegende Details. "Frau Rosenberg hat einen Schatz aus dem Leben der Schindlers gehoben", würdigt Carsten Saß, Bildungsdezernent des Landkreises Dahme-Spreewald. Und Dietmar Becker von der Ninnemann-Stiftung appelliert an die Gymnasiasten: "Nun ist es an euch, diesen Schatz auszupacken und Schlüsse daraus zu ziehen."

Erika Rosenberg sieht sich als "bescheidenes Sprachrohr" der Geschichte des Unternehmerpaares. "Mit meinen Dokumenten will ich vor allem Zivilcourage und den Mut nachfolgender Generationen stärken", so die Publizistin. Getreu den Eingangsworten des Bildungsdezernenten: "Es kommt nicht immer auf Heldentum an, aber jeder muss wissen, was er bereit ist, für die Gesellschaft zu tun", so Carsten Saß.

Die Ausstellung mit der kompletten Namensliste der geretteten "Schindler-Juden" ist derzeit in den Räumen des Bohnstedt-Gymnasiums zu sehen. In Planung ist eine baldige Verlegung in die Kulturkirche von Luckau.

 

Zum Thema:

Prof. Erika Rosenberg kämpft akribisch um den Verbleib der "Schindler Liste" in einem deutschen Museum. Vor zwei Jahren sollte die Liste in New York für drei Millionen US-Dollar versteigert werden. Für die Professorin eine "Schande". Sie konnte die Versteigerung verhindern. Inzwischen gibt es in Kalifornien bereits neue Interessenten für den Erwerb der Liste. Im Luckauer Bohnstedt-Gymnasium hängt derzeit eine Nachbildung von "Schindlers Liste" mit den Namen der geretteten 1300 Juden.

 

Ein weiterer Höhepunkt im September war die traditionelle Verleihung der Preise des Bohnstedt-Wettbewerbs. Der Bericht aus der LR vom 14. September:

 

Der tödliche Treppensturz von Bohnstedt

 

Carl Kabitz verfilmt Chronik des Luckauer Gymnasiums und gewinnt Hauptpreis beim Schülerwettbewerb

 

Es ist vor allem das filmische Material, das dem Zehntklässler vom Luckauer Gymnasium den Sieg beim diesjährigen Bohnstedt-Wettbewerb einbringt. Carl Kabitz hat im Fach Geografie sein Thema "Das neue alte Bohnstedt-Gymnasium" nicht nur beschrieben, sondern gleich auch einen Imagefilm produziert. Das überzeugte alle Juroren am meisten.

Die Arbeit von Carl Kabitz über seine Schule ist zweigeteilt. "Zum einen habe ich Archivmaterial organisiert und ausgewertet", berichtet der 15-Jährige. "Zum anderen habe ich einen Film über die Lehrer, Schüler und den Unterricht gedreht", sagt Kabitz. Das Drehbuch dafür hat er selber entworfen. "Ich war in der fünften Klasse bereits in einer Medien AG. Seit der siebenten Klasse mache ich in der schulinternen Video-AG mit und wollte schon immer einen Imagefilm über das Bohnstedt-Gymnasium machen", erklärt der Schüler. Kabitz habe deutlich mehr Aufwand gehabt als bei einer "normalen Facharbeit", sagt er.

Inhaltlich stellte der 15-Jährige das alte und neue Gymnasium gegenüber. "Ich habe thematisch in der Zeit angesetzt, in der Alexander Reinhold Bohnstedt an unsere Schule kam", sagt Kabitz. Das war im Herbst 1869. Als Oberlehrer unterrichtete Bohnstedt als späterer Namensgeber am Luckauer Gymnasium in den Fächern Mathematik, Physik, Naturkunde und Französisch. "Ein Sturz auf den Treppenstufen des Gymnasiums endete für Bohnstedt tödlich", sagt Carl Kabitz. Der Naturwissenschaftler und Lehrer verstarb am 9. April 1903.

Mithilfe von Archivmaterial und einem Interview mit dem ehemaligen Schulleiter Dietmar Becker konnte Carl Kabitz den Bogen schließlich bis in die heutige Zeit des Gymnasiums spannen. 2005 erhielt die Schule den Titel Bohnstedt-Gymnasium. "Im Video sind Szenen aus dem heutigen Unterricht verarbeitet", sagt der Hauptpreisgewinner. Eine gewisse Vorstellung von der Zukunft hat Kabitz auch schon. "Später will ich etwas mit Programmierung machen und die Webseite für unsere Video-AG überarbeiten", so der 15-Jährige.

Michelle Schröder hingegen widmete sich einem traumatischen Ereignis, das auch heute noch die Menschen vor allem in den USA bewegt. Der 11. September 2001 hat sich bei vielen Bürgern im Bewusstsein verankert. Die Zehnklässlerin überzeugte die Jury mit ihrer in englischer Sprache verfassten Arbeit über die Terroranschläge auf das World Trade Center. "Ich wollte die Ursachen der Anschläge aufzeigen und den Opfern gedenken", sagt die Golßenerin. Bekannte ihrer Familie waren ein Jahr nach den Anschlägen in New York. Die gewonnenen Eindrücke spielten auch eine Rolle in ihrer Ausarbeitung. "Neben Internetrecherchen habe ich auch Filmmaterial analysiert und Telefongespräche von Opfern einbezogen", sagt die 15-Jährige. "Ich freue mich sehr über die Urkunde", sagt Schröder, "denn die Konkurrenz war echt stark." Das bestätigt Schulleiterin Sabine Heß. "Es waren viele tolle Arbeiten dabei, geprägt von guter Recherche, Fleiß und Ausdauer. Wir wollen die Schüler frühzeitig an das wissenschaftliche Arbeiten heranführen. Um klarzumachen: Wikipedia ist keine Quelle für Facharbeiten."

 

Zum Thema:

Naturwissenschaften (Preisträger Förderverein Naturpark Niederlausitzer Landrücken): Carl Kabitz (Hauptpreis, Thema: Das neue alte Bohnstedt-Gymnasium, 10. Klasse); Michael Döring (12. Klasse), Lysann Rostock (12. Klasse), Therese Wilke, Richard Wilke, Luise Wilke (alle 10. Klasse; Anerkennungen).Sprache und Kultur(Preisträger Förderverein Bohnstedt-Gymnasiums): Adrian Mücke, Wiebke Strangfeld, Michelle Schröder, Hanna Friedrich und Tabea Heidelmann (alle 10. Klasse). Der Wettbewerb ist Alexander Reinhold Bohnstedt gewidmet, einem Luckauer Naturwissenschaftler und früheren Lehrer am Gymnasium.

 

Über das Willkommensfest für die 7. Klassen berichteten Eltern in der LR am 21. September:

 

Willkommensfest in Luckau

 

Annett Nemak aus Ogrosen schreibt: Willkommen fühlten sich Eltern, Geschwister und Großeltern gemeinsam mit den Siebtklässlern beim Begrüßungsfest des Bohnstedt-Gymnasiums in Luckau. Der Förderverein des Gymnasiums holte sich die Achtklässler zur Unterstützung und gestaltete für die "Neuzugänge" in der Turnhalle eine abwechslungsreiche Veranstaltung, bei der sich alle besser kennenlernen konnten.

Schüler der Niederlausitzer Musik- und Kunstschule präsentierten gemeinsam mit ihren Lehrerinnen ein mitreißendes Programm als Auftakt der Veranstaltung.

Dann startete der anstrengendere Teil mit Staffel-, Kommunikations- und Wissensspielen, welche sich die Schülerinnen und Schüler der 8.Klassen gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen ausgedacht hatten. Am Ende gewann die Klasse 7b knapp vor der 7c und 7a eine riesige Torte.

Wir waren alle begeistert von der herzlichen, offenen und freundlichen Atmosphäre, mit der die älteren Schüler, die Mitglieder des Fördervereines sowie die Lehrer des Gymnasiums uns als Gäste und unsere Kinder als "Hauptpersonen" empfangen haben. Auch die Eltern kamen ins Gespräch und fanden einige Gemeinsamkeiten. So waren wir während der ersten Schulwochen oftmals erstaunt, dass unsere Kinder so begeistert nach Hause kamen.

Wir hatten uns zu Beginn der 7. Klasse alle Gedanken gemacht, ob unsere Kinder den Übergang in die weiterführende Schule meistern würden. Aber sie fühlten sich in Luckau von Anfang an sehr gut aufgenommen, auch wenn sie in den neuen Klassen nur ein bis zwei Mitschüler kannten, da die Wohnorte außerhalb des Landkreises Dahme-Spreewald liegen.

Im Vorfeld haben wir uns über die Gymnasien eingehend informiert, den "Tag der offenen Tür" mit unseren Kindern intensiv genutzt und alle Vor- und Nachteile gründlich abgewogen. Zwar wäre eine Entscheidung für das zuständige Gymnasium auch eine Wahlmöglichkeit gewesen, zumal auch dort Russisch als zweite Fremdsprache angeboten wird, aber nach dem "Schnuppertag" in Luckau stand für uns die Entscheidung fest.

Trotz der täglichen zeitigen Autofahrt zur Bushaltestelle nach Calau, der weiten Wege und dem relativ hohen Elternanteil an den Fahrtkosten zur Schülerbeförderung haben uns das Schulprogramm, der freundliche Umgang der Schüler untereinander, das Engagement der Lehrer und nicht zuletzt das altehrwürdige Gebäude des Bohnstedt- Gymnasiums überzeugt, dass hier unsere Kinder bestens aufgehoben sind, nach ihren Fähigkeiten gefordert und gefördert und zu einem guten Schulabschluss geführt werden.

 

Über die Projektwoche erschien in der LR am 9. Oktober 2013 folgender Bericht :

 

DDR-Geschichten fesseln Luckauer Schüler

 

Während des Mauerprojektes waren zwei Zeitzeugen zu Gast im Gymnasium Luckau. Greta Meißner aus der Klasse 10c schreibt:Das Luckauer Bohnstedt-Gymnasium führte, wie jedes Jahr in der letzten Woche vor den Herbstferien, eine Projektwoche durch.

Dieses Jahr konnten die Schüler der 10. Klassen unter vielfältigen Themen wählen. Ein Thema war das Mauerprojekt. Am Mittwoch, dem 25. September, berichteten zwei Zeitzeugen aus ihren Leben. Carla Ottman und Detlef Jablonski erzählten uns aus ihrer Sicht, wie sie die DDR und den Bau der Mauer erlebten. Zum Teil gebannt und voller Bewunderung, hörten wir die verschiedenen Lebensgeschichten. So erzählte Detlef Jablonski, dass er sogar in einem Gefängnis geboren wurde und zwei Fluchtversuche gestartet hatte – beide scheiterten. Immer wieder war sein Leben von tiefen Einschnitten geprägt, wobei er ständig nach dem Sinn des Lebens suchte. Im Gegenteil dazu wuchs Carla Ottman in einer wohlbehüteten Familie auf. Sie hatte dafür mit anderen Problemen, beispielsweise der Verwehrung der Bildung, zu kämpfen. Aber auch sie gelangte durch die Fluchthilfe bei ihrer Schwester ins Visier der Staatsbehörde und musste ins Gefängnis. Beide verließen in den 80er-Jahren die DDR und bekommen noch heute Gänsehaut, wenn sie über den Tag des Mauerfalls berichten.Unsere Gäste beantworteten ausführlich und geduldig alle Fragen, die wir hatten. Am Ende sang Detlef Jablonski sogar ein selbst komponiertes und geschriebenes Lied, welches Kritik daran ausübte, dass DDR-Funktionäre keine oder nur eine milde Strafe für ihre unmenschlichen Taten bekommen haben. Zum Schluss der Veranstaltung bedankten sich Theresa Richter und ich, Greta Meißner, im Namen der Schüler.

Auch hier hat es sich wieder bewiesen, dass Gespräche mit Betroffenen einen Teil der Geschichte nicht nur anschaulicher, sondern auch lebendiger machen.

 

Oktober

Am 16. Oktober erschien ein von Eltern geschriebener Bericht über unsere Schule :

 

Zu den Schülern, die außerhalb des Landkreises eine Schule besuchen, schreiben Birgit Tanner, Sandra Toberna und Sabine Koal an die RUNDSCHAU:Die Auswahl einer Schule für die Kinder ist ein Thema geworden. Zu unseren Zeiten war es das nicht: Es gab eine Schule und Punkt. Und wer besonders gut war, konnte eventuell die EOS besuchen.

Heute wählen Eltern und Schüler gemeinsam, welche Schule sie besuchen möchten. Eine nicht immer leichte Entscheidung. Immerhin wird dieses Institut für eine lange Zeit zum "Wohnzimmer" der Kinder werden. Eine Art zweites Zuhause. Die Wahl will gut überlegt sein.

Was spielt eine Rolle bei der Schulauswahl? In welcher Entfernung liegt die Schule? Wie gut ist sie erreichbar? Welches Profil bietet die Schule? Berufsorientierung/ Sprachen/ Wissenschaft/ Begabtenförderung, Ausstattung der Schule? Qualifiziertes Lehrerkollegium? Qualität der Ausbildung? Qualität und Erfolg der Schule bei den Schulabgängern? Wie hoch ist die Quote des Unterrichtsausfalls?

Anzahl der Schüler und Größe der Klassen.

Je nach bereits bekanntem Ausbildungswunsch oder Wunsch der Eltern & Schüler lassen sich verschiedene Prioritäten setzen. Auch wir hatten diese Vorgeschichte hinter uns und machten uns auf den Weg, die ausgewählten Schulen zu besuchen.

So fuhren wir ins Bohnstedt-Gymnasium nach Luckau. Eigentlich kam es nicht in die engere Wahl, weil bestimmte Faktoren nicht passten. Aber es kam anders zum Tag der offenen Tür:

Es gab einen gut vorbereiteten Empfang für Eltern und Kinder mit Programm und einer klaren Definition der Schule; alle Räume des Hauses waren mit Leben erfüllt – Lehrer und Kinder waren mit sichtbar großer Freude vorbereitet und überraschten in jedem Zimmer mit neuen Dingen. Wir Eltern fühlen uns erwünscht und auf Augenhöhe mit den Lehrern. Die Kinder ergründeten in drei Stunden das Haus bis in den letzten Winkel. Wir standen sprachlos daneben, wie sie überlegten, wie Fahrtweg mit Rad und Bus zurückgelegt werden können! …

Natürlich haben wir uns weitere Gymnasien angeschaut und uns erst nach reiflichen Überlegungen für Luckau entschieden. Bisher wurden wir nicht enttäuscht.

Beim Begrüßungsfest für alle Siebtklässler fanden wir dieselbe herzliche Atmosphäre vor, mit der unsere Kinder, wir Eltern und auch Großeltern an der neuen Schule aufgenommen wurden. Und auch der schulische Übergang in die neue Schule gestaltete sich keineswegs schwer, wie prophezeit wurde.

Unsere Kinder sind im zweiten Jahr auf dem Bohnstedt-Gymnasium. Wir können sagen, dass sich dieses Bild, bestätigt. Die Kinder gehen mit Freude zur Schule, haben Spaß am Lernen, bringen gute Leistungen nach Hause und sind, menschlich gesehen, dank des herzlichen und offenen Kollektivs an der Schule auf einem sehr guten Weg.

 

Dezember

Im Dezember stand das Gymnasium im Fokus der Öffentlichkeit, als hier ein Türchen des Historischen Adventskalenders geöffnet wurde. Die LR berichtete darüber am 7.12.:

 

Ehemalige Turnhalle des Bohnstedt-Gymnasiums empfängt Gäste

 

Am Nikolaustag hat sich im Adventskalender der Arbeitsgemeinschaft "Städte mit historischen Stadtkernen" in Luckau die Tür zur ehemaligen Turnhalle des Bohnstedt-Gymnasiums. Das 1905 im neoklassizistischen Stil errichtete historische Gebäude war 2000 und 2001 grundlegend saniert worden.

 

Allein in die denkmalgerechte Restaurierung der Gebäudehülle mit der wertvollen Stuckfassade seien 302 000 Euro geflossen, davon rund 86 000 Euro aus Städtebaufördermitteln, blickte Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos) zurück.

 

Die Gymnasiastinnen Jessica Rinka und Natalie Eckinger veranschaulichten den Wandel der Turnhalle zum heute genutzten Multifunktionsgebäude des Gymnasiums auf drei Ausstellungstafeln. Neben Gebäudegrundrissen geben Unterlagen Auskunft über einen 1967 angebauten Geräteraum, der später abgerissen wurde. Briefe von Lehrern beklagen zu dieser Zeit den schlechten Zustand der Halle. Heute wird das Haus in einem Teil als Musikraum und im anderen als Speiseraum genutzt.

 

 

Das Jahr klang mit dem traditionellen Ehemaligentreffen aus, über welches ein Bericht am 30.12. zu lesen war:

 

Traditionstreffen seit sechzig Jahren

 

Ehemalige Luckauer Abiturienten sehen sich jedes Jahr am 27. Dezember wieder

 

Als der damalige Schulleiter der Erweiterten Oberschule Siegfried Kühnast im Jahr 1953 das Ehemaligentreffen aus der Taufe hob, hätte er sich eines wohl kaum träumen lassen: Seine Idee wird bis heute gelebt. 60 Jahre lang pflegen die Luckauer Absolventen bereits diese Tradition – ohne Unterbrechung. Auch, als die EOS 1982 geschlossen wurde, hielten sie weiter daran fest.

 

Offenbar hatten die Initiatoren um Siegfried Kühnast, damalige Eltern, Lehrer und Schüler, auch mit dem festen Termin an jedem 27. Dezember genau richtig gelegen. Nach dem Weihnachtsfest ist die Chance am größten, dass ehemalige Schüler in Luckau weilen. Die meisten Ehemaligen studieren, arbeiten und leben inzwischen in ganz Deutschland und einige auch in anderen Ländern. An den Weihnachtstagen besuchen viele von ihnen ihre Eltern in der Heimat.

 

"Ein solches Treffen ehemaliger Abiturienten seit 60 Jahren ist schon etwas Einmaliges im Land Brandenburg", betonte Dietmar Becker zur Eröffnung des Jubiläums. Er leitete das Luckauer Bohnstedt-Gymnasium von 1994 bis 2010. Dieses war 1990 gegründet worden. Zuvor gab es acht Jahre lang keine Abiturienten in Luckau. Denn die Erweiterte Oberschule (EOS) "Karl Liebknecht" war 1982 geschlossen worden. Auch der angestammte Saal auf dem Luckauer Schlossberg war eine Zeitlang für das jährliche Wiedersehen nicht nutzbar. "1978 stürzte dort das Dach ein", erinnert sich Renate Nowotnick. Die Lehrer der ehemaligen EOS hätten aber immer die Fahne hochgehalten und die Treffen weiter organisiert. So kamen die Ehemaligen einige Jahre im Gasthaus "Goldener Ring" am Markt sowie im Saal des Agrotechnischen Zentrums im heutigen Gewerbegebiet zusammen.

 

Inzwischen organisiert der Förderverein des Gymnasiums das jährliche Wiedersehen. Vorsitzende ist Renate Nowotnick, die selbst zu den Ehemaligen zählt. 1973 legte sie ihr Abitur in Luckau ab. Nach dem Lehrerstudium unterrichtete sie zunächst an der damaligen Rosa-Luxemburg-Oberschule und wechselte 1990 aufs neu gegründete Gymnasium. Sie freut sich am Samstag besonders darüber, unter den vielen Gästen auch zwei frühere Mitschüler aus ihrer Schulzeit zu treffen. Dr. Harald Liepert gehört zum Abiturjahrgang 1971. Der promovierte Chemiker wohnt heute bei Rostock und arbeitet als Produktmanager für medizinische Diagnostik.

 

Vor allem mit dem Schlossberg-Saal verbinden ihn Erinnerungen. So hatte er in der neunten Klasse mit Freunden eine Band gegründet. "Wir nannten uns ILM-Interessengemeinschaft Luckauer Musikfreunde und spielten hier mit unseren selbst gebauten Instrumenten", erzählt Harald Liepert. Während des Studiums sei er nochmals mit einer neuen Band an die Spielstätte zurückgekehrt. Zwar kämen er und die anderen einstigen Klassenkameraden nur noch selten am 27. Dezember nach Luckau. "Klassentreffen veranstalten wir jedoch regelmäßig. Im Jahr 2011 feierten wir unser vierzigstes Abi-Jubiläum", ergänzt er.

 

Neben Renate Nowotnick fand er auch in Walter Brost einen willkommenen Gesprächspartner. Der inzwischen pensionierte Berufssoldat aus Hohenmölsen hatte sein Abitur 1972 in Luckau abgelegt. Die Treffen seien eine sehr gute Tradition dieser Schule. "Das Zusammengehörigkeitsgefühl bleibt auch über die lange Zeit bestehen und ist im Verlauf der Treffen noch gewachsen", resümiert Walter Brost.

 

Matthias Krippstädt freut sich stets auf das Wiedersehen in Luckau, denn er wohnt in Lübben. Der Diplomverwaltungswirt gehört zum Abi-Jahrgang 1993 und arbeitet heute bei der Bundespolizei. "Wir tauschen Erinnerungen aus und reden über den Alltag, die Familie, die Kinder", erzählt der Lübbener. Dafür verabredeten sich die Klassenkameraden schon im Vorfeld.

 

 

Januar 2014

 

Am 8. Januar 2014 berichtete die LR über die Zukunftspläne einiger junger Leute unserer Region:

 

Junge Luckauer zieht es in die Ferne

 

Abwanderung hält an / Doch es gibt auch Gegenbeispiele / Gründe fürs Gehen oder Bleiben

 

Bleiben oder gehen? Das Glück im Westen oder Osten finden? Oder gleich ins Ausland? Luckauer Jugendliche folgen dem allgemeinen Trend und verlassen die Region. Die Gründe sind vielseitig. Doch es gibt auch andere Beispiele.

 

Lisa Siegel aus Luckau hat sich entschieden. Die 17-jährige Schülerin vom Bohnstedt-Gymnasium wird ihrer Heimatstadt nach dem Abitur den Rücken kehren. "Ich werde mich in Stuttgart für ein duales Studium zur Handelsfachwirtin bewerben", sagt sie. "Wenn das nicht klappt, studiere ich Sachkunde und Kunst auf Lehramt irgendwo im Westen." Lisa Siegel möchte nicht in der Region bleiben. "Ich will andere Gegenden in Deutschland kennenlernen, selbstständig Verantwortung übernehmen. In Luckau ist mir alles bekannt", so die Zwölftklässlerin. Lisa sieht außerdem kaum Perspektiven in der Region. "Es gibt hier leider nicht die großen Unternehmen, bei denen ich später einmal arbeiten will", so die Abiturientin. Hinzu komme der Verdienst, der in einer ländlichen Region wie Luckau nicht besonders hoch sei. "Jetzt, im jungen Alter, kann man die Stadt noch verlassen", sagt Lisa. Später würden Familien- oder Jobzwänge diesen Schritt womöglich erschweren. Dass sie bei einem Wegzug in den Westen sehr weit weg von den Eltern leben würde, stört sie nicht. "Es gibt genügend Kommunikationsmittel. Die eigene Perspektive ist mir wichtiger", so Lisa.

 

Nicht ganz so drastisch sieht Lena Stoppe aus Fürstlich Drehna die aktuelle Situation und ihre zukünftigen Pläne. "Ich muss nach dem Abi nicht unbedingt in den Westen", sagt die 18-Jährige, die ebenfalls das Luckauer Bohnstedt-Gymnasium besucht. Doch auch sie will sich den Wind um die Nase wehen lassen. "Ich werde zunächst ein Jahr nach Schweden gehen", sagt die Gymnasiastin. "Im Rahmen des europäischen Freiwilligendienstes arbeite ich in einem sozialen Projekt mit Jugendlichen zusammen", erzählt Lena. Später will sie Grundschullehramt studieren. In Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern. "Ich weiß zwar nicht, wohin es mich danach verschlagen wird, aber Brandenburg wird es wohl nicht sein", vermutet Lena.

 

Lisa Siegel und Lena Stoppe sind keine Einzelfälle, wenn es um Wegzüge aus der Region geht. Im Jahr 2013 gab es 506 Wegzüge aus Luckau. Dem standen 488 Zuzüge gegenüber, wie Regina Gohlke aus dem Einwohnermeldeamt bestätigt. "Ende 2012 lebten 9711 Einwohner in Luckau samt Ortsteilen, Ende 2013 waren es 9625", so die Rathaus-Mitarbeiterin. Der Rückgang von 86 Einwohnern liegt neben den Wegzügen auch an der demografischen Entwicklung. 122 Sterbefällen standen nur 54 Geburten gegenüber. "Der Trend der Vorjahre setzt sich fort", so Gohlke.

 

Doch es gibt auch junge Menschen, die nach Luckau kommen und dort ihre Zukunft aufbauen. So wie Sylvia Schugardt. Die 25-Jährige stammt aus dem sächsischen Großenhain. "2009 bin ich der Liebe wegen nach Luckau gezogen", so die junge Frau. Inzwischen hat sie ein dreijähriges Kind. "Anfang 2013 habe ich mich gemeinsam mit meinem Freund mit einer Transportfirma selbstständig gemacht", so Schugardt. 2014 soll es eine Firmenerweiterung geben. In ihrer Freizeit spielt sie in der Theaterloge Luckau. Zuletzt gab sie die Rote Königin in der Inszenierung "Alice – die Rückkehr ins Wunderland". Aber sie bestätigt auch: "Hier einen guten Job als Angestellte zu bekommen, ist schwer. Deshalb habe ich mich ja selbstständig gemacht." Sylvia Schugardt will bleiben, fühlt sich in Luckau zu Hause.

 

 

Über den Tag der Offenen Tür wurde am 13. Januar berichtet:

 

Lernen in Luckau mit konkretem Ziel

 

Berufsorientierung begleitet Bohnstedt-Gymnasiasten schon ab Klasse sieben

 

Luckau Anschauliche Einblicke in den Lehrstoff durch Schüler und Lehrer, gepaart mit Experimenten und Übungen aus der Unterrichtspraxis, hat der Informationstag am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium geboten. Ein kompakter Überblick zur Abiturausbildung inklusive Berufs- und Studienorientierung ergänzte das Angebot für künftige Gymnasiasten und deren Eltern.

 

Bis auf den letzten Platz füllen Sechstklässler aus der Region die Aula, wo Schulleiterin Sabine Heß zunächst grundlegende Informationen zur gymnasialen Ausbildung in Luckau gibt. Ein Schwerpunkt sind die Fremdsprachen. Neben Englisch können die Schüler hier Spanisch, Französisch und Russisch als zweite sowie Latein als dritte Fremdsprache erlernen.

 

Einen Eindruck von ihren bereits erworbenen Sprachkenntnissen vermitteln die Siebentklässler mit kurzen Programmen in Französisch, Russisch und Spanisch. Zum Fremdsprachenkonzept am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium zählen verschiedene Angebote, darunter Sprachreisen und Schüleraustausche. Für die Englisch-Schüler führten die Reisen nach London "und in die Geburtsstadt Shakespeares, nach Stratford-upon-Avon", erläutert Lehrerin Renate Nowotnick im Fachkabinett. Einblicke geben die von den Gymnasiasten anschließend angefertigten Facharbeiten.

 

Diese betten sich ein in das Konzept der gezielten Vorbereitung auf Studium und Beruf am Gymnasium. Dafür ist die Bildungseinrichtung im vergangenen Jahr mit dem Titel "Schule mit hervorragender Berufs- und Studienorientierung" ausgezeichnet worden. Ab Klasse sieben wird ein Berufswahlpass geführt. "Bewerbungen, Lebenslauf, Qualifikations- und Praktika-Nachweise sowie Facharbeiten werden darin gesammelt", zählt die Schulleiterin auf.

 

Informationstage in der Schule sowie Besuche von Ausbildungsmessen und Fahrten zu Universitäten und Hochschulen ergänzen die Palette. Entsprechend dem gewählten Thema ihrer Facharbeit absolvieren die Gymnasiasten außerdem Projekte und Exkursionen. In Klasse elf besucht der Biologie-Kurs beispielsweise das gläserne Labor auf dem Campus der Charité in Berlin.

 

Maxi Weiser hat durch diese kontinuierliche Orientierung ihren künftigen Beruf gefunden. Sie will Rechtspflegerin werden. Nach dem Besuch vieler Studienmessen habe sich dieser Wunsch herausgestellt. Praktika am Gericht bestärkten sie in ihrem Berufsziel.

 

Dieses hat auch Klassenkamerad Dennis Kläge als künftiger Virologe schon fest im Blick. Bei Praktika in Laboren lernte er seinen künftigen Berufsalltag kennen. "Ich habe ergänzend auch viel im Internet recherchiert." Eigeninitiative zählt auch für Kenneth Böhmchen. Er fand über die Video-AG "Bohnstedt-TV" seine berufliche Perspektive als künftiger Fernsehproduzent. "Vieles habe ich mir über Tutorials im Internet angeeignet", erzählt der Elftklässler, während er am Regiepult im Vorraum der Aula sitzt. Er koordiniert die jüngeren AG-Mitglieder mit ihren Kameras, während diese die Präsentation des Informationstages aufzeichnen.

 

 

Achtklässlerin Laura Logisch sowie Laura Große und Johanna List aus der neunten Klasse befinden sich noch in der Orientierungsphase. Im Wirtschaft-Arbeit-Technik-Kabinett bringen sie den künftigen Mitschülern nahe, was dieses Fach ihnen vermittelt. "Wir haben unsere Stärken und Schwächen analysiert und uns damit selbst besser kennen gelernt", schätzt Laura Große ein. Im Praktikum will sie jetzt herausfinden, "ob Ergotherapie meine Sache ist."

 

Johanna List erkundet demnächst im Krankenhaus in Luckau, ob ihr die Medizin liegt. "Seit dem Zukunftstag an unserer Schule interessiere ich mich für die Physiotherapie", ergänzt Laura Logisch.

 

Zum Thema:

Einen Scheck in Höhe von 500 Euro für den Förderverein des Bohnstedt-Gymnasiums brachte Michael Zieke von der VR Bank Lausitz zum Informationstag mit. "Das Geld werden wir für ein Projekt zur Vorbereitung auf die Landtagswahl im Fach Politische Bildung verwenden", erklärte Fördervereinsvorsitzende Renate Nowotnick.

 

Unsere chilenischen Austauschschüler wurden am 18. Januar vorgestellt:

 

Aus der Hitze in die kalte Lausitz

 

Junge Chilenen entdecken als Gäste am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium eine neue Welt

 

Fünf Zwölftklässler aus Chile drücken für zwei Monate die Schulbank am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium. In Gastfamilien lernen die jungen Leute, die erstmals in Europa sind, deutsches Leben kennen und machen dabei so manche spannende Entdeckung.

 

"Ich war am Anfang nervös", gibt Catalina Siegel zu. Die junge Chilenin hatte gehört, die Deutschen seien kalt. "Doch das stimmt nicht, wir sind nett aufgenommen worden", sieht sie ein Vorurteil widerlegt. Catalina und die anderen Jugendlichen gehen in Chile auf deutsche Schulen. Der Austausch sei eine große Chance, die Sprachkenntnisse zu verbessern und eine andere Kultur kennenzulernen, erklärt Maccarena de la Barra, warum sie mitmacht. Seit dem 6. Dezember sind die Zwölftklässler in Luckau. Für alle ist es die erste Begegnung mit Deutschland und mit Europa.

 

Das Bohnstedt-Gymnasium, das Spanisch als Fremdsprache anbietet, hat hingegen schon Erfahrung mit Austauschschülern aus Lateinamerika und anderen Teilen der Welt. "Doch selten kommen sie in einer so großen Gruppe. Deshalb ist dieser Aufenthalt auch für die Schule etwas Besonderes", sagt Schulleiterin Sabine Heß. Nach einem speziellen Stundenplan nehmen die Chilenen am Deutsch- und auch am Spanischunterricht in verschiedenen Klassen teil. "Das ist gut. So lernen wir viele Leute kennen", findet Alan Turner, einziger Mann neben vier Mädels.

 

Angesteckt vom großen Bruder

Die weit gereisten Gäste wohnen bei Elftklässlern des neu eröffneten Spanisch-Leistungskurses. Für Catalinas Gastschwester Isabell Hausmann sei sofort klar gewesen, jemanden aufzunehmen, erinnert sich die Liedekahlerin. Auch ihr Bruder habe als Bohnstedt-Gymnasiast Besuch aus Chile gehabt und sei selbst dort gewesen. "Was er über das Land erzählte, hat mich begeistert", sagt Isabell. Allein die Ausdehnung über 4000 Kilometer sei kaum vorstellbar, fügt sie an.

 

Die Dimensionen sind jedoch nicht der einzige Unterschied. Florencia Santamaria sagt, sie habe sich an das kühle Wetter gewöhnen müssen. In Chile seien gerade Sommerferien mit Temperaturen von weit über 30 Grad Celsius. Begeistert berichtet sie von Weihnachtsferien in Südtirol mit der Familie ihrer Gastschwester Juliana Hammer. "Wir sind Ski gelaufen. Das war toll." Martina Alarcon erzählt von Ferientagen an der Ostsee. Von ihren Erlebnissen in Deutschland schicken die jungen Chilenen Fotos übers Internet in die Heimat. Maccarena spricht für die ganze Gruppe, wenn sie sagt: "Wir alle hatten anfangs wohl Sorge, wie wir uns in den deutschen Familien zurechtfinden werden. Doch sie kümmern sich wundervoll um uns." In Erinnerung bleiben wird ihr beispielsweise eine Berlin-Tour. "Das Brandenburger Tor kannte ich nur von Bildern. Jetzt habe ich es mal live gesehen", sagt sie. In Luckau war Maccarena beeindruckt von der Nikolaikirche. "Einen Gottesdienst in einem anderen Land zu erleben, war interessant", blickt sie zurück.

 

Eine neue Erfahrung hat Alan in seiner Gastfamilie Silvester gemacht, als er selbst Raketen in den Nachthimmel schicken durfte. "In Chile ist das Privatleuten nicht erlaubt, es gibt nur zentral organisierte Feuerwerke", bedauert der junge Mann.

 

Gemeinsames Kochen, Spiele, Disco-Besuche auf dem Schlossberg stehen im Freizeitkalender von Luckauern und Gästen ganz oben. "Wir lachen viel miteinander. Und ganz nebenbei habe ich eine Menge neuer spanischer Wörter gelernt", sagt Juliana Hammer. An den Chilenen gefalle ihr die Lockerheit und "dass sie bei Stress die Ruhe behalten".

 

Tränen und Vorfreude

Isabell Hausmann ist überzeugt, dass beim Abschied von ihrer Freundin Catalina Tränen fließen werden. "Doch es ist nicht für lange. Im Sommer werde ich mit einigen Mitschülern nach Chile fliegen", sagt Isabell. Sie freut sich schon darauf.

 

Zum Thema:

Die Austausche mit Gastschülern aus Lateinamerika werden über Trägerorganisationen der dortigen deutschen Schulen vermittelt, erklärt Spanischlehrerin Andrea Martin. Dabei bekommen auch Luckauer Gymnasiasten Gelegenheit zum Gegenbesuch. Mehrere Elftklässler des Spanisch-Leitungskurses werden im August nach Chile fliegen und dort ebenfalls für einige Wochen als Gast die Schulbank drücken.

 

 

 

Schließlich folgte ein Bericht über die Gründung der Schüler-Union am 28. Januar:

 

Bohnstedt-Gymnasiasten wollen in einer Schüler Union auf Politik neugierig machen

 

Junge Luckauer mischen sich ein

 

Schluss mit Theorie, jetzt kommt die Praxis – das dachten sich einige Schüler des Bohnstedt-Gymnasiums. Sie wollen sich für die Interessen von Jugendlichen einsetzen und gründen eine Schüler Union.

 

16 Schüler des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums treffen sich nach Schulschluss, um über Politik zu diskutieren. Noch sind sie in der Minderheit. Aber das soll sich ändern. Sie wollen sich einbringen, denn die Belange Jugendlicher kommen aus ihrer Sicht zu kurz. "Die Älteren haben einen Seniorenbeirat, der sich im Stadtparlament für sie einsetzt. Für Jugendliche gibt es niemand", sagt Thomas Zeibig.

 

Die Schüler Union ist eine Sonderorganisation der Jungen Union. Für die Luckauer Gymnasiasten ist die Parteizugehörigkeit jedoch zweitrangig. Sie sehen sich als Sprachrohr für alle Jugendlichen. "Jeder kann seine Meinung bei uns einbringen", betont Thomas Zeibig. "Politisches Wissen setzen wir nicht voraus. Aber Interesse an solchen Themen sollten die Jugendlichen mitbringen", erklärt der 16-Jährige.

 

Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos) bestärkt die jungen Leute darin, sich einzumischen. "Jugendliche haben ein Anrecht, gehört zu werden", sagt Gerald Lehmann. "Die Schüler verbringen oft mehr Zeit in Luckau als in ihrem Heimatort. Sie sehen die Stadt mit einem anderen Blick und können daher mitunter Ideen einbringen, die wir bisher nicht gesehen haben, so der Bürgermeister.

 

Noch ist es für die Schüler jedoch Neuland, selbst aktiv zu werden. "Aber wir müssen das lernen", erklärt Alexander Christ (16). Thomas Zeibig erinnert daran, dass bei den kommenden Kommunal- und Landtagswahlen erstmals 16-Jährige ihre Stimme abgeben dürfen. Viele Gleichaltrige würden sich aber bislang überhaupt nicht für politische Themen interessieren, bedauert er.

 

Bereits im Vorjahr vor der Bundestagswahl organisierte Thomas Zeibig aus diesem Grund zusammen mit Franz Bretterbauer und Adrian Mücke eine U18-Wahl am Gymnasium. 178 Schüler setzten damals ihr Kreuz. Von diesem Erfolg angespornt, wollen die Jugendlichen jetzt weitermachen.

 

Dabei fangen sie zunächst klein an und schauen, wo an ihrer Schule etwas getan werden könnte. "Die langsamen PCs müssten überholt werden", nennen die Gymnasiasten einen Ansatz. Melanie Schulz findet: "Wir sollten uns für den Natur- und Tierschutz engagieren", und schlägt eine Baumpflanzaktion vor.

 

Die Schüler Union, darüber sind sich die Initiatoren einig, soll keine trockene Angelegenheit werden. Es soll Aktionen geben, die Spaß machen und die Gymnasiasten über die jeweiligen Jahrgangsstufen hinaus zusammenführen. Gedacht ist beispielsweise an Volleyballturniere oder an Kuchenbasare, mit deren Erlösen der Förderverein des Bohnstedt-Gymnasiums unterstützt werden soll.

 

Für Thomas Zeibig ist das Engagement bereits eine Übung für die Zukunft. Er könne sich vorstellen, beruflich den Weg eines Politikers einzuschlagen, sagt er. Unlängst absolvierte der 16-Jährige ein einwöchiges Praktikum im brandenburgischen Landtag, war bei Ausschuss-Sitzungen dabei und erlebte mit, wie Beschlüsse zustande kommen. "Das fand ich spannend", sagt er.

 

 

Februar

Das France-Mobil machte wieder an unserer Schule Station und leistete einen wertvollen Beitrag zum Französischunterricht. Die Schüler waren begeistert, wie dieser Bericht vom 18.2.2014 zeigt:

 

Frankreich ist mehr als nur Paris

 

France Mobil bringt Landesflair ans Luckauer Bohnstedt-Gymnasium

 

Weiß, blau, rot. Das sind nicht nur die Farben der französischen Flagge, sondern auch die des France-Mobils, mit dem Audrey Micheneau und Martin Rieu ans Luckauer Bohnstedt-Gymnasium gereist sind.

 

Sie wollen den Schülern ihre Sprache und Kultur näher bringen.

 

Mit ihrer lockeren Art und zahlreichen Anekdoten aus ihrem Alltag verbreiten die Franzosen gute Stimmung. Spielerisch bringen sie den Siebentklässlern französische Vokabeln bei und geben einfache Tipps, wie man die Sprache leichter erlernen kann. Die 28 Schüler müssen sich beispielsweise Länder merken, in denen die Sprache gesprochen wird oder Begriffe erraten, die ihre Mitschüler an die Tafel malen. "So ist es viel leichter, Wörter zu lernen. Das ist mal etwas anderes", sagt Schülerin Celina.

 

"Viele wissen gar nicht, wie viel französisch sie wirklich verstehen", erklärt Audrey Micheneau. Während ihres Unterrichts spricht die 25-Jährige fast ausschließlich in ihrer Muttersprache. Nahezu alle Schüler können ihr folgen, obwohl sie erst im August mit dem Französisch-Unterricht begonnen haben. "Ihr seid sehr gut, macht weiter so", lobt ihr Kollege Martin die jungen Luckauer für ihre Kenntnisse.

 

Mit ihrer Arbeit möchten die beiden Lektoren außerdem mit Klischees aufräumen. "Kinder und Jugendliche sollen wissen, dass Frankreich mehr ist als nur Paris", sagt Audrey Micheneau. Die Sprache biete den Schülern viele Möglichkeiten und könne auch im Berufsleben von Vorteil sein, so die Französin.

 

Das France Mobil kommt seit zehn Jahren regelmäßig ans Bohnstedt-Gymnasium. Französisch-Lehrerin Barbara Hommel hat damit immer gute Erfahrungen gemacht "Die Lektoren wecken bei den Schülern die Lust an der Sprache", erklärt sie. Nach so einer Veranstaltung seien die Schüler jedes Mal mit mehr Elan dabei, sagt sie. Das Programm France Mobil wurde 2002 von der Robert Bosch Stiftung und der französischen Botschaft in Berlin ins Leben gerufen. Zwölf französische Lektoren sind jeweils für ein Jahr in ganz Deutschland unterwegs und besuchen Kindergärten, Grund-, Real-, Berufsschulen sowie Gymnasien.

 

 

 

März

 

Im März fand eine Diskussionsrunde mit dem ehemaligen Bundesinnenminister Rudolf Seiters statt. Die LR berichtete darüber am 15.3.:

 

"In Prag wurde der erste Stein aus der Berliner Mauer gebrochen"

 

Jugendrunde mit Dr. Rudolf Seiters in der Kulturkirche

 

Der ehemalige Bundesinnenminister Dr. Rudolf Seiters ist einer der Zeitzeugen, der die Ereignisse rund um die friedliche Revolution 1989 hautnah miterlebt hat. Anlässlich des Jubiläums "25 Jahre Mauerfall" hat er aus seinem Erfahrungsschatz in der Luckauer Kulturkirche berichtet.

 

"Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise ..." – der Rest dieses Satzes ging damals in einem Jubelsturm unter. In Prag verkündete Hans-Dietrich Genscher die Ausreisegenehmigung für zahlreiche DDR-Flüchtlinge. Auch der damalige Kanzleramtschef Rudolf Seiters war an der Aushandlung der Ausreisemöglichkeit beteiligt. Am gestrigen Freitag sprach der heutige DRK-Präsident – als Zeitzeuge der Wendezeit – vor den Abiturienten des Bohnstedt-Gymnasiums in der Luckauer Kulturkirche.

 

"In Prag wurde der erste Stein aus der Berliner Mauer gebrochen", erklärt Rudolf Seiters den Schülern. Die Züge setzten sich in Richtung Bundesrepublik in Bewegung, jedoch sollten die Flüchtlinge vorher noch einmal durch die DDR fahren. "Das war Erich Honeckers Entscheidung", so Seiters. Honeckers Gedanke: Die DDR-Bürger müssen sehen, welchen "Fehler" sie mit der Ausreise begehen. "Das war eine grandiose Fehlentscheidung", sagt der 77-Jährige. Denn dort, wo der Zug vorbeifuhr, versuchten die Leute regelrecht aufzuspringen. Neben der Aushandlung der Reisemöglichkeiten hat Rudolf Seiters später ebenfalls an den Staatsverträgen zur Deutschen Einheit mitgewirkt.

 

Gespannt hörten die Abiturienten seinen Erlebnissen vor und während der friedlichen Revolution zu. Anschließend löcherten die Schüler den ehemaligen Bundesinnenminister mit Fragen zu den aktuellen Ereignissen in der Ukraine. Vor allem Christin Vollmer fand diesen Teil der Veranstaltung besonders spannend. "Es war aber auch sehr interessant zu hören, wie Rudolf Seiters die Geschehnisse um 1989 erlebt hat", sagt die 18-Jährige. Die Gesprächsrunde in der Luckauer Kulturkirche hat dem Geschichtsunterricht schon einmal vorausgegriffen. Denn derzeit behandelt die Klasse den Ost-West-Konflikt nach dem Zweiten Weltkrieg.

 

Bereits vor fünf Jahren hat der DRK-Präsident vor Schülern in der Kulturkirche gesprochen: "Ich bin der Meinung, dass sich Zeitzeugen noch öfter für solche Veranstaltung zur Verfügung stellen sollten", sagt er. Jedoch setzt Seiters voraus, dass sich die jungen Leute auch auf die Termine gut vorbereiten.

 

 

 

Über ein Fotografie-Projekt im Rahmen des Kunstunterrichts wurde am 20.3.2014 berichtet:

 

Junge Luckauer erkunden Schmutzecken

 

Bohnstedt-Gymnasiasten suchen mit der Kamera nach Müll in heimischen Wäldern

 

Für ein gelungenes Fotografie-Projekt sind am gestrigen Mittwoch 17 Schüler des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums vom Kommunalen Abfallentsorgungsverband Niederlausitz (KAEV) ausgezeichnet worden. Vier neunte Klassen sowie zwei Kunstkurse der Klassenstufe zwölf beschäftigten sich über die Sommerferien mit dem Gegensatz von unberührter Natur und verschmutzten Wäldern in Luckau und Umgebung.

 

Entstanden sind bei dem Kunstprojekt "Landschaft und Störung" ästhetische, aber auch erschreckende Bilder.

 

Auf der Suche nach einem geeigneten Motiv fanden die Schüler unter anderem ein verrostetes Fahrrad, das in eine Birke eingewachsen ist, einen ausgebrannten Trabant am Straßenrand sowie ein altes Sofa, das mitten im Wald entsorgt wurde. "In den Wäldern liegt so viel herum, was dort nicht hingehört. Das ist nicht schön", sagte die Zwölftklässlerin Lysann Rostock. "Man muss sich nur ein wenig umgucken und die Augen offen halten. Schon findet man etwas", ergänzte Schülerin Lena Stoppe.

 

400 Tonnen Müll wurden 2012 aus den Wäldern des Verbandsgebietes beseitigt. "Und die Tendenz ist steigend", erklärte Abfallberaterin Martina Schoan. Dabei würden vor allem Hausmüll und Grünabfälle in der Natur gefunden.

 

"Das Schulprojekt soll Menschen auf diese Problematik aufmerksam machen und zum Umdenken bewegen", erklärte KAEV-Sprecherin Roswitha Jurrack. Ein erster Erfolg zeigt sich bei den Gymnasiasten. "Ich achte jetzt mehr auf die Natur und denke an manchen Stellen, das müsste man mit der Kamera festhalten", sagte die 15-jährige Tabea Sauer. Die Schüler hoffen außerdem, dass sich durch ihre Bilder auch die Einstellung anderer ändere.

 

Die ausgezeichneten Werke sollen im nächsten KAEV-Kurier, der zur Niederlausitzer Leistungsschau erscheint, veröffentlicht werden. Das Magazin wird zwei Mal jährlich herausgegeben und erreicht 40 000 Haushalte sowie gewerbliche Einrichtungen. "Auf der Messe im April werden die Fotografien außerdem an unserem Stand ausgestellt sein", sagte Roswitha Jurrack.

 

 

 

Ebenfalls im März fanden Aktionen statt, um das Interesse der Jugendlichen an Politik zu steigern. Der Bericht aus der LR vom 20.3.:

 

Schulen rüsten 16-Jährige für die Wahl

 

Mit Aktionen wollen Spreewälder Einrichtungen derzeit das Interesse an Politik steigern

 

Auf die Kommunalwahlen werden 16-Jährige derzeit im Unterricht an den Spreewälder Schulen vorbereitet. Carola Hartfelder, Kreistagsabgeordnete und ehemalige Landesvorsitzende der CDU Brandenburg, stellte sich beispielsweise den Fragen der Zehntklässler in Luckau.

Wie spannend ist die Arbeit im Landtag? Welche Aufgaben haben Abgeordnete, wie oft und vor allem wo sind sie unterwegs? Das sind einige der Fragen, mit denen die Schüler der zehnten Klasse der Luckauer Oberschule "An der Schanze" die ehemalige Landesvorsitzende der CDU Brandenburg löcherten. Ziel war es, zu erfahren wie Politik funktioniert. Nachdem die Schüler Kandidatenwünsche geäußert hatten, wurde Carola Hartfelder in den Unterricht für das Projekt "Politiker befragen" eingeladen. Sie selbst ist Lehrerin für Sport und Geschichte.

 

Von 1990 bis 1993 war Carola Hartfelder Vorsitzende der CDU-Fraktion im Kreistag Luckau und seit 1998 ist sie Mitglied im Kreistag Teltow-Fläming. Auch in diesem Jahr will sie kanidieren. Carola Hartfelder hat nicht nur Altkanzler Helmut Kohl persönlich getroffen, sondern ist auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel per Du. Der 17-Jährige Patrick Prinz interessiert sich nicht sehr für Politik, aber auch er lauscht ihr aufmerksam. Dass das Wahlalter Ende 2011 in Brandenburg auf 16 Jahre herabgesetzt wurde, findet er gut. "Heutzutage sind wir Jugendlichen schon sehr weit im Denken", erklärt der Zehntklässler.

 

Am Paul-Gerhardt-Gymnasium in Lübben ist das Wahlrecht laut Politiklehrerin Martina Kraft ebenfalls Teil des Lehrplans. Auch Schüler ihrer drei zehnten Klassen stehen vor einer Premiere. Wer 16 Jahre alt ist, darf zur Kommunalwahl im Frühjahr und der Brandenburger Landtagswahl im Herbst wählen. "Die Schüler sind sehr interessiert daran", so Kraft. "Sie nehmen ihre Wahlmöglichkeit ernst, machen sich Gedanken über ihr Wahlrecht." Die Lehrerin bereitet ihre Schüler derzeit auf die Kommunalwahl vor. "Sobald Kandidaten feststehen und Wahlzettel vorliegen, setzen wir uns damit im Unterricht auseinander."

 

Der 18-Jährige Tino Felix hat zwar schon bei der Bundestagswahl letzten Jahres gewählt, doch die Kommunalwahl im Mai ist für ihn auch eine Premiere. "Wir haben im Unterricht oft über Wahlen gesprochen, auch Probewahlen durchgeführt", erklärt er. Dass jetzt auch 16-Jährige wählen dürfen, sieht er skeptisch: "Ob sich schon jeder in dem Alter seiner Verantwortung bewusst ist?" Er habe Angst, dass ganz junge Wähler extreme Parteien wählen könnten.

 

In der Kinder- und Jugendfreizeitstätte "die Insel" in Lübben ist die Kommunalwahl unter den Besuchern laut Anja Paul derzeit noch kein Thema. Der Diplom-Sozialarbeiterin zufolge wollen die Mitarbeiterinnen der Einrichtung die jungen Leute aber an das Thema heranführen. "Wir wollen verhindern, dass die Jugendlichen Wahlzettel erhalten und diese im Müll landen", sagt sie. Die Sozialarbeiterinnen haben Fragebögen erstellt und verteilt, planen eine Info-Veranstaltung für Erstwähler. Diese findet am 28. März im Lübbener Rathaussaal statt. Wie Sozialarbeiterin Anja Paul sagt, sollen Schüler der Spreewaldschule und des Paul-Gerhardt-Gymnasiums unter anderem über Flyer eingeladen werden. Zudem spreche sie gezielt junge Leute innerhalb ihrer mobilen Jugendarbeit auf der Straße an.

 

Um bei jungen Leuten das Interesse für Politik zu wecken, hat sich beispielsweise am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium vor etwa zwei Monaten eine Schüler-Union gegründet. Nach Schulschluss treffen sich 16 Jugendliche, um regelmäßig über Politik zu diskutieren. Auch an der Lübbenauer Oberschule wurden bereits im vergangenen Jahr einige Projekte ins Leben gerufen: "Wir hatten bereits in Vorbereitung auf die Initiative U18-Wahl zu den Bundestagswahlen im September eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Schüler für die Teilnahme vorzubereiten und zu motivieren ihre Stimmen abzugeben", erklärt Schulleiterin Gabriela Lehmann. Neben dem Unterricht führen Exkursionen ihre Schüler auch in den Potsdamer Landtag, um sich mit den Aufgaben der Abgeordneten vertraut zu machen.

 

 

 

Schüler des Gymnasiums nahmen am Zukunftstag teil. Der Bericht darüber vom 28.3.:

 

Schüler führen Interviews mit Fußballprofi und Arbeitsminister

 

Zukunftstag gibt Einblick in verschiedene Medienberufe

 

Luckau Fünf Unternehmen aus Luckau und Dahme haben am gestrigen Donnerstag für den landesweiten Zukunftstag ihre Türen geöffnet. Gleich vier Berufe konnten die Schüler bei FM Media genauer unter die Lupe nehmen.

 

Einmal nach Cottbus und zurück, Recherche, Drehen und das Filmmaterial schneiden – und das alles an nur einem Tag. Sieben Schüler haben am gestrigen Zukunftstag hinter die Kulissen des Luckauer Medienunternehmens FM Media geblickt. Und auch noch zwei Prominente kennengelernt.

 

Der 13-jährige Steven Knobloch vom Bohnstedt-Gymnasium interviewte Fußballer Mathias Fetsch vom FC Energie Cottbus. Wie das tägliche Geschäft als Profifußballer ist, und ob er oft in der Stadt erkannt wird, waren nur einige Fragen, die der Schüler ihm stellte. Am meisten hatte ihn die Antwort überrascht, dass Mathias Fetsch – sollte die Fußballkarriere vorbei sein – entweder als Manager oder im Maschinenbau tätig sein wolle. Der 14-jährige Anton Malke lernte dafür die Arbeiten eines Redakteurs genauer kennen. Er holte Hintergrundinformationen zum Spieler heran. Einblicke in die Aufgaben eines Mediengestalters, Filmemachers sowie Cutters haben die Jugendlichen ebenfalls erhalten.

 

Interviewpartner Nummer zwei war Brandenburgs Arbeits- und Sozialminister Günter Baaske (SPD), der am Nachmittag den jungen Leuten einen Besuch abstattete. Und das nicht ohne Grund: Die Schüler, die im vergangenen Jahr am Zukunftstag beim Luckauer Medienunternehmen teilgenommen hatten, bekamen für ihren selbst gedrehten Film eine Urkunde verliehen. Die vier Schüler setzten sich beim Wettbewerb "Mitmachen lohnt sich" gegen insgesamt 425 Unternehmen durch.

 

April

Im April arbeiteten einige Schüler im Wald:

 

„Watte“ gegen Wild

 

Mit „Wattebäuschchen“ haben Schüler des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums am Donnerstag einige Hektar Wald bei Bischdorf ausgestattet. Die „Watte“ aus Schafwolle soll Wild abhalten, sich an den jungen Trieben der Douglasien im Lynarschen Wald zu laben.

 

Die „Wattetupfer“ ersetzen Zäune, die sonst um den Jungwald gezogen werden. Die Achtklässler nutzten den Tag auch, um bei Kalkwitz eineinhalb Hektar Wald aufzuforsten. Zum Dank gab es ein deftiges Mittagessen aus dem Schlossrestaurant.

 

 

Mai

Im Mai besuchten wieder goldene Abiturienten unsere Schule und kamen ins Gespräch mit heutigen Abiturienten. Der Artikel in der LR erschien am 27.5.2014:

 

Nach 50 Jahren zurück in die Schule

 

Goldene Abiturienten erinnern mit Geschichten an ihre Schulzeit in Luckau

 

50 Jahre nach ihrer Reifeprüfung drückten 15 ehemalige Schüler des Bohnstedt-Gymnasiums in Luckau für eine Unterrichtsstunde noch einmal die Schulbank. 1964 verließen sie – mit dem Abitur in der Tasche – die damalige Erweiterte Oberschule (EOS) und begannen einen neuen Lebensabschnitt.

 

Heute leben sie verstreut in ganz Deutschland oder im Ausland und haben die unterschiedlichsten Berufe erlernt. Zu ihrem Goldenen Abitur haben sich die ehemaligen Gymnasiasten in Luckau getroffen. Mit Elftklässlern sprachen sie über ihre damalige Schulzeit, ihre Ziele sowie Träume und was davon übrig geblieben ist.

 

Ein Rundgang durch die Schule

 

Bei einem Rundgang durch ihre ehemalige Schule nahmen die Gäste außerdem das Gebäude in Augenschein und erkannten, wie sehr sich die Einrichtung verändert hat. "Ihr habt eine top Ausstattung. Und auch das Gelände ist toll geworden. Früher war der Hof eine einzige Staubwüste", erklärte Renate Sämisch einem Deutschkurs. Zusammen mit den anderen Ehrengästen Hannelore Gollee, Julia Wesselinowa und Friedrich-Carl Schiepe sprach sie mit den Schülern der Klasse 11 über ihre Schulzeit in Luckau.

 

"Hatten Sie trotz der strengen Kontrolle in der DDR einen normalen Schulalltag, wie wir ihn heute erleben?", wollte Alexander Kaiser wissen. Zu dieser Frage fiel Friedrich-Carl Schiepe sofort ein Schlüsselerlebnis ein. Wie viele andere Jugendliche in seinem Alter war der heutige Architekt damals Teil der Jungen Gemeinde der Evangelischen Kirche. "In lockerer Runde haben wir dort Lieder gesungen und Theaterstücke einstudiert", erzählte er begeistert. Doch der Jugendtreff wurde von vielen Bildungseinrichtungen nicht gern gesehen. So bekam auch Schiepe bald eine Vorladung vom Direktor. "Er stellte mich vor die Wahl: entweder ich trete aus der Gruppe aus, oder ich fliege von der Schule. Da habe ich mich für die Schule entschieden", sagte Friedrich-Carl Schiepe. Hannelore Gollee habe ähnliche Erfahrungen gemacht. "In der Jungen Gemeinde hat man uns wie Jugendliche behandelt. Aber auch ich bin ausgetreten, weil es mir von meiner Oma so geraten wurde", erinnerte sie sich.

 

 

Schulkameraden ausgefragt

 

Erstaunt über die damaligen Verhältnisse wollten die Schüler wissen, ob die ehemaligen Gymnasiasten in ihrer Schulzeit trotz der Schwierigkeiten in der DDR glücklich gewesen waren. Kinder seien von den Lehrern ausgefragt worden, um zu testen ob die Eltern Westfernsehen schauen, erinnert sich Renate Sämisch. "Da wurde gefragt, welche Farbe das Sandmännchen hat oder ob die Uhr der Tagesschau Punkte oder Linien hat", erinnerte sich die Lehrerin. Aber Nischen haben die Jugendlichen immer gefunden. "Die Jugendzeit ist unabhängig von System oder vom Geld. Wir hatten unseren Freundeskreis und konnten auch Spaß haben", ergänzte Schiepe.

 

Wesensfremder Unterricht

 

Nur, dass er an der EOS kein Englisch gelernt habe, bereue der Alt-Luckauer. "Ich beneide jeden, der das kann." Außerdem sei der Unterricht damals sehr wesensfremd gewesen. Hannelore Gollee nannte ein Beispiel: "Ich konnte in Russisch ein Gedicht auswendig aufsagen. Aber was ich da sagte, wusste ich nicht."

 

Und dennoch freuen sich alle, wieder in Luckau zu sein. "Irgendwann zieht es einen wieder zurück in die Heimat, um zu sehen, was sich alles verändert hat", sagte Hannelore Gollee. Außerdem sei es schön, die ehemaligen Mitschüler wieder zu treffen. "Das letzte Klassentreffen liegt bereits sechs Jahre zurück", erzählte Schiepe.

 

Juni/Juli

 

Im Juni war u.a. das Bohnstedt-Gymnasium an einem internationalen Projekt beteiligt. Der Artikel vom 18.6.2014:

 

 

Perfekter Klang im Kirchenschiff

 

Probe für die Friedenssinfonie in Luckau / Historische Stadtrundgänge in Lübben geplant

 

Rund sechs Monate lang proben deutsche und polnische Musiker des Orchesters "grenzenlos" bereits für die Friedenssinfonie "Dona Nobis Pacem". Das grenzübergreifende Kunstprojekt umfasst jedoch mehr. Chöre müssen eingebunden werden. Stadtrundgänge zu historisch bedeutsamen Orten in Luckau und Lübben werden derzeit vorbereitet.

 

"Dona Nobis Pacem" singen die sechs Mädchen auf der Empore vor dem Altar in der Luckauer Nikolaikirche zur Musik. Vor dem Orchester stehend, lauscht Holger Miertsch. "Nein, von dort hinten seid ihr nicht gut zu hören. Kommt bitte hier vorn hin", legt der musikalische Leiter von Orchester und Musikprojekt fest. Die Musiker kennen diesen Stellungswechsel bereits. Dreimal musste das Schlagzeug umziehen, bis der richtige Standort gefunden war. Auch die Trompeter wechselten mehrmals ihre Position. Damit zur Aufführung klanglich alles stimmt, muss nicht nur jeder Musiker seine Noten und Einsätze beherrschen.

 

"Da wir in der Kirche spielen, muss das Orchester entsprechend aufgestellt sein", erläutert Holger Miertsch den Sinn der Akustikprobe in der Luckauer Nikolaikirche. Die Besonderheit dieser Halle bestehe darin, "dass der Ton durch das Schiff rollt und dann wieder zurückkommt." Dieser Herausforderung werden sich die Musiker auch in der Lübbener Paul-Gerhardt-Kirche noch stellen. "Dann können wir aber schon die Erfahrungen aus Luckau nutzen", sagt der Orchesterleiter. Als die jungen Sängerinnen den Kanon von ihrem neuen Platz singen, ist er mit dem Klang zufrieden.

 

Mehrere Chöre singen mit

Sie kommen aus Lübben und Umgebung und lernen bei Musiklehrerin Janine Rühs Gitarre, Klavier oder Gesang. "Ihnen macht es Freude, hier mitzumachen. Dankbar sind wir vor allem den Eltern, die hinter ihnen stehen und sie zu den Proben begleiten", hebt sie hervor. Denn es ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen des Gesamtprojektes. Ein Jugend- und ein Erwachsenenchor werden die Sinfonie ebenso mitgestalten.

 

Vorbereitungen laufen auch am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium.

"Zwei Schülerinnen werden den Besuchern die Geschichte des Gymnasiums sowie des Schlossbergs nahebringen", sagt Cornelia Mittig. Zudem nahm die Schule Kontakt zu ihren Partnerschulen in Russland und Frankreich auf, um mehr über Schicksale von russischen und französischen Soldaten und deren Familien zu erfahren. Die Antworten seien bereits eingegangen. "Sie werden jetzt für die Aufführung bearbeitet", ergänzt die Lehrerin. Auf dem Stadtrundgang werden diese den Besuchern nahe gebracht. Weitere Stationen in Luckau werden die Georgenkapelle, die Kulturkirche sowie das Napoleonhäuschen sein. "In den Erläuterungen wird die Schlacht bei Luckau von 1813 eine Rolle spielen", nennt Dietrich Kölling ein Beispiel. Gemeinsam mit Dora Grünke und Andreas Jahnke stellt er zurzeit die historischen Fakten zusammen.

 

Begegnungen mit Paul Gerhardt

Napoleon werden die Besucher auf dem historischen Pfad durch Lübben ebenfalls begegnen. Start ist laut Holger Miertsch im Wappensaal des Schlosses. Dort sollen die Besucher vom Vorsitzenden des Europavereins, Landrat a. D. Martin Wille, empfangen werden. Über das ehemalige Ständehaus informiere Jutta Küchler alias Pfarrwitwe Sabrina Fromm. Auf dem Markt werde Helmut Haß den berühmtesten Lübbener, Paul Gerhardt, den Gästen nahe bringen, bevor alle die Sinfonie in der Paul-Gerhardt-Kirche erleben können.

 

Zum Thema:

Die Friedenssinfonie ist ein grenzübergreifendes Kunstprojekt, an dem überwiegend deutsche und polnische Kinder und Jugendliche mitwirken. Dafür kooperiert der Verein "Musik und Leben" mit dem Kulturverein von Wschowa, der Kreismusikschule Dahme Spreewald, der Niederlausitzer Musik- und Kunstschule, dem Luckauer Gymnasium sowie den Pfarrämtern in Lübben und Luckau. Das Projekt wird von der Stiftung Mittelbrandenburgische Sparkasse sowie vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk gefördert.

 

Ebenso erschienen ein Artikel über unsere AbiturientInnen am 28.6.2014:

 

Lysann Rostock schafft Abi mit 1,0

 

68 Absolventen des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums erhielten ihre Reifezeugnisse

 

Nach zwölf Jahren Schulzeit ein abschließender Glanzpunkt auf dem Luckauer Schlossberg: Musikalisch begleitet, schreiten die Abiturienten des Bohnstedt-Gymnasiums in den Saal. Einer nach dem anderen wird auf die Bühne gerufen und nimmt sein Reifezeugnis in Empfang. So auch Lysann Rostock, die ein Traum-Abi hingelegt hat.

 

 

Mit dem Traumergebnis von 1,0 hat die Gehrenerin ihr Abitur bestanden. Die 17-jährige erreichte damit das beste Ergebnis ihres Jahrgangs. Mit 1,2 schaffte die Luckauerin Thea Rohde ihren Abschluss. Lisa Wenzel aus Sorge erreichte einen Notendurchschnitt von 1,3. Die drei zählen zu den insgesamt neun Abiturienten, die ihr Abitur mit 1,5 und besser abgeschlossen haben. Wie ist so ein supergutes Resultat zu schaffen? "Man muss den Stoff verstehen und gut aufpassen, dann hat man schon viel drauf", verriet Lysann Rostock ein wohl offenes Geheimnis. Allerdings sei noch etwas mehr nötig: zusätzliche Literatur lesen, im Internet recherchieren, fügte sie an. Ein gewisser Ehrgeiz werde schon gebraucht, so Lisa Wenzel. Für Thea Rohde gehörte es auch dazu, andere zu fragen, wenn sie etwas nicht verstanden hatte. "Wichtig ist die Unterstützung von Freunden und Familie, die einen wieder aufbauen, wenn es mal nicht so läuft", nannte Lisa Wenzel einen weiteren Mosaikstein auf dem Weg zum sehr guten Abi. Wie Lysann Rostock will sie Medizin studieren, am liebsten in der Nähe. Berlin, Dresden oder Leipzig seien die Unis ihrer Wahl. Lysann Rostock würde nach dem Studium gern in der Forschung arbeiten. "Neurologie oder Psychologie, das finde ich spannend", sagte die Gehrenerin. Eine Alternative wäre für sie, Mathematik zu unterrichten. Dieses Ziel strebt auch Mitschülerin Thea Rohde für ihre berufliche Zukunft nach dem Studium an. Als zweite Option ist für die Luckauerin Sozialpädagogik interessant, "weil ich gern mit Menschen arbeite und dabei anderen helfen kann, wieder in den Alltag hineinzukommen." Lisa Wenzel möchte gern als Ärztin in die Region zurückkehren. "Mediziner werden hier schließlich gebraucht", sagte sie.

 

Engagierte Wegbegleiter

Täglich etwas mehr als Mittelmaß habe jeder angestrebt, der an diesem Tag auf der Bühne stehen darf, weil er mit dem Abitur sein Ziel erreicht hat, würdigte Schulleiterin Sabine Heß die Leistungen aller Absolventen. Dank und Anerkennung sprach sie zudem den Klassenleitern, Fachlehrern sowie den Tutoren der vier Leistungskurse – Undine Strelow, Marianne Kranisch, Elke Hoffmann und Axel Koberstein – aus. Engagierte Wegbegleiter der jungen Menschen seien neben den Eltern auch die Mitglieder des Schulfördervereins und weitere Unterstützer des Gymnasiums gewesen. Die besten Wünsche und "einen klaren Blick auf ihr Ziel", gab Sabine Heß den festlich gekleideten jungen Frauen und Männern mit auf ihren weiteren Lebensweg.

 

 

Ehrung vom Förderverein

Erstmals erhielten Abiturienten, die sich über die schulischen Belange hinaus in das Leben am Gymnasium einbrachten, eine Anerkennung vom Schulförderverein. Diese erhielten Martin Nowak als Schülersprecher, Lysann Rostock als seine Stellvertreterin sowie Jessica Krause.

 

Die religionsphilosphische Woche war Thema am 2.7.2014:

 

Bischof bei Luckauer Gymnasiasten

 

Markus Dröge bleibt den Schülern auf ihre vielen Fragen keine Antwort schuldig

 

Luckau Eineinhalb Stunden mit Markus Dröge, dem Bischof der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg/Schlesische Oberlausitz, sind am Dienstag am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium wie im Fluge vergangen. Selbst nach der Pausenklingel hält die Wissbegier der Schüler weiter an.

 

Die Podiumsdiskussion ist ein Höhepunkt bei der religionsphilosophischen Projektwoche der Jahrgangsstufe Elf, die noch bis Freitag stattfindet. Der Gast weicht keiner Frage aus, und so springt der Funke schnell über. "Wieso lässt Gott Kriege zu?", "Ist unser Leben vorbestimmt?" "Wie stellen Sie sich ein Leben nach dem Tod vor?", wollen die Schüler wissen. Markus Dröge vergleicht das Leben mit einem Teppich, an dem der Mensch viele Fäden knüpft. Erst am Ende zeigt sich das Gesamtbild. Gott gebe den Menschen Anstöße, das Richtige zu tun, er entlaste sie nicht aus eigener Verantwortung, erklärt er. Vertrauen, Versöhnung, friedliches Miteinander benennt er die christlichen Grundpfeiler. Die biblische Idee, nach dem Tod als Engel auf einer Wolke zu sitzen, sei eine schöne Vorstellung, aber eben nur ein Bild. Was tatsächlich kommt, wisse er nicht. "Ich glaube aber, dass es nach dem Tod eine andere Wirklichkeit geben wird, in der Liebe und Vertrauen weiter eine Rolle spielen werden", sagt der Bischof. Er gibt zu, selbst an Grenzen gestoßen zu sein, zum Beispiel, als sein Bruder jung starb. "Warum ist ihm das passiert und nicht mir? Ich lebe damit, dass ich das nie wissen werde", sagt Markus Dröge. Er geht auch auf andere Religionen ein, mit denen sich die Elftklässler bei ihrer Projektwoche befassen. Es gebe nur einen Gott, aber unterschiedliche Verständnisse davon, so die Sicht des Bischofs. Die christliche Botschaft sei Friede unter den Religionen und andere nicht zu missachten. Er erzählt von seinem islamischen Freund."Wir haben unterschiedliche religiöse Ansichten, unsere Freundschaft trübt das nicht", wirbt Markus Dröge für Toleranz.

 

 

Wie mit dem evangelischen Bischof werden die Elftklässler auch mit Vertretern des Islam, des Judentums, des Buddhismus und Hinduismus ins Gespräch kommen und in Berlin deren religiöse Stätten besuchen. Weitere Veranstaltungen befassen sich mit Themen wie Vorurteile, Sinn des Lebens oder auch mit der Haltung der Religionen zum Körper und zur Liebe. "Ich bin nicht gläubig, aber ich finde es toll, Vertreter der Religionen persönlich zu den Dingen zu fragen, die mich bewegen", sagt Gymnasiastin Paula Riedl. Louise Kalz ist Christin. Für sie sei der Gedankenaustausch darüber spannend, was das Leben ausmacht, was Moral bedeutet, was Glück oder Pech mit Gott zu tun haben, erzählt sie. "Für mich ist es schön, bei den jungen Leuten dieses echte Interesse an der kirchlichen Botschaft zu erleben", so Bischof Dröge nach der Podiumsdiskussion. Nebenbei erfahren die jungen Leute von ihrem Gast auch, dass er Bassgitarre spielt, in Luckau schon zur Landesgartenschau 2000 mit einer Pfarrerband auftrat, und dass es bei ihm keine goldene Badewanne gibt wie beim katholischen Bischof von Limburg. "In der evangelischen Kirche gibt es unabhängige Gremien, die solche Auswüchse stoppen würden", so Markus Dröge. Im höchsten Gremium, der evangelischen Landessynode, sitzt auch die Luckauer Gymnasiallehrerin Renate Nowotnick.

 

Am 7.7. erschien ein Artikel über die Abschlussfahrt der 10b:

 

Luckauer Abiturienten fahren zur Abschlussfeier in die Calauer Schweiz

 

Mitschüler lernen den langen Schulweg ihrer Klassenkameraden auf unterhaltsame und gesellige Weise kennen / Gute Aufnahme im bekannten Gasthaus

 

Dass am Ende eines anstrengenden Schuljahres ein zünftiges Fest gefeiert wird, ist keine Seltenheit. Auch, dass die Feiernden dafür nach einem einladenden Veranstaltungsobjekt Ausschau halten, gilt nicht als ungewöhnlich. Was jedoch die Klasse 10 b des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums zum Schuljahresabschluss vollzog, darf zweifellos als außergewöhnlich beschrieben werden.

 

Sie zog es am Freitag zum geselligen Beisammensein in die Berge. Weder Harz, Alpen noch die Sächsische Schweiz waren das Ziel, sondern die Calauer Schweiz. Die Wahl fiel auf das "Gasthaus in den Bergen" in Zwietow (Gemeinde Luckaitztal), auf der Süd- und Sonnenseite des Niederlausitzer Grenzwalls. Klassenleiterin Andrea Werner nennt die Gründe des Ausfluges: "Unsere Klasse setzt sich aus Schülerinnen und Schülern zusammen, von denen einige lange Schulwege auf sich nehmen. Diejenigen, die nur wenige Schritte bis zur Schule benötigen, bekommen so einen Eindruck von den Beschwerlichkeiten für ihre Mitschüler." Darüber hinaus wollte sich Andrea Werner für das Entgegenkommen der Eltern bedanken, die bisher ebenso lange Fahrwege akzeptierten, um an Veranstaltungen oder Elternabenden in Luckau teilzunehmen. Stellvertretend nennt sie die Familie von Mitschülerin Theresa Richter, die seit vier Jahren am Luckauer Gymnasium lernt. Alle konnten die Klassenfahrt und die Abschlussfeier auf dem Lande sichtlich genießen.