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Einige Perlen aus unserem Schularchiv

 

1516 Nach der Umwandlung der Schule in ein Lyzeum unterrichteten bis ins frühe 19. Jahrhundert:

Rector, Conrector, Cantor (sie mussten ein akademisches Studium haben)

sowie Baccalaureus und Auditor (oft ausgelernte Schüler, „Gehilfen“, später „Hilfslehrer“ - ohne akademisches Studium)

 

1805 - Jeder der fünf Lehrer an der Schule bekam jährlich 36 Scheffel Roggen und 36 Scheffel Hafer.

(entspricht etwa 1440 kg Roggen und 900 kg Hafer)

 

1805-1810

 

Unter den aufgenommenen Schülern waren

2 Grafen

4 Edelleute

11 Söhne von Predigern

3 Söhne von Schullehrern

4 Söhne von Ärzten

3 Söhne von Kaufleuten

11 Söhne von Gutsbesitzern und Ökonomen

13 Söhne von Bürgern und Handwerkern

7 Söhne von Landleuten

 

 

1807 gab es in der Schule noch keinen mathematischen und physikalischen Apparat und keine Münz-, Kupferstich- und Landkartensammlung.

 

1819 besaß die Schule dann einen Messapparat und eine Elektrisier-Maschine zum Gebrauch beim Unterricht in der Geometrie und Physik.

 

Die Zeit der Napoleonischen Kriege

 

1813

 

Während des Krieges und der Kämpfe um die Stadt Luckau in diesem Jahr verließ Rektor Schulze seinen Posten nicht. Der Unterricht ging fort, wenn auch nicht ohne Unterbrechung, bis zu den Hundstagen am 4. Juni, dem Tage der Schlacht, wo das Schulgebäude in großer Gefahr war. Die Geschützkugeln schlugen in der Nähe der Schule ein, preußische Jäger besetzten sie und stellten sich an den Fenstern der Grabenseite auf. Als aber nach Abschluss des Waffenstillstandes das Verschanzen der Stadt durch die Franzosen begann, die Klassenzimmer der Quinta und Sexta als Wachtlokale benutzt, […] und die auswärtigen Schüler wegen der fortwährenden Unruhen nicht nach den Ferien zurückkehrten, weil das in der Stadt noch herrschende Nervenfieber sie zurückhielt, so sah sich der Rektor genötigt, den Unterricht bis Michaelis ganz ausfallen zu lassen […].

 

1815

 

Am 25. August mussten plötzlich alle militärpflichtigen Lehrer und Schüler sich zum Eintritt in die Landwehr stellen. Es gelang dem Direktor, durch eine Bittschrift an den Zentral-Ausschuss der Landesbewaffnung zu Lübben, dieselben vom Militärdienst zu befreien und so die Schule vor der Auflösung zu bewahren.

 

 

1818 Im Zuge der Angliederung der Niederlausitz an Preußen verfügte das Konsistorium am 5. März 1818, dass das Lyzeum von jetzt an Gymnasium genannt werden sollte und dass die Schule neu gegliedert wird – 4 obere Klassen (Quarta bis Prima), 3 Bürgerklassen (Septima bis Quinta) und eine Elementarklasse extra.

 

 

1843 Die körperlichen Züchtigungen sollten entbehrlich gemacht werden und wenn sie nötig waren, sollten sie so ausgeführt werden, dass in keiner Weise ein Nachteil für die Gesundheit der Knaben entstehen könnte. Als Strafwerkzeuge wurden ein dünnes Rohrstöckchen oder eine Rute benutzt.

 

1845 Die Schüler der 3. und 4. Klassen sollen nach der Bestimmung ihrer Eltern vom 5. Dezember nicht am griechischen Unterricht teilnehmen. Als Ersatz fand Unterricht in gemeinnützigen Kenntnissen statt.

 

1856 Zur Aufnahme in die unterste Gymnasialklasse bedarf es nun nicht mehr einer Vorbildung im Lateinischen, sondern nur der Fertigkeit im Lesen und Schreiben, der Kenntnis von den Elementen, der Satzbildung und der Orthographie und einer sicheren Grundlage im Rechnen mit den 4 Species.

 

 

1856 Das Schulgebäude war schon wieder – nach nur 24 Jahren - zu klein – die Aula fasste die 250 Schüler nicht mehr und Klassenzimmer fehlten.

Dennoch dauerte es weitere 24 Jahre, bis ein neues Gebäude eingeweiht werden konnte.

 

1857 Lehrer Dr. Wagler unternahm Wanderungen mit den Schülern. Sie führten zur großen Schanze, zum Teufelsstein bei Gehren und nach Langengrassau. Die älteren Schüler machten so genannte Turnfahrten zu Anfang der Ferien nach dem Harz oder der sächsischen Schweiz.

 

1869 Der Schuldiener war von jetzt an für die Lufterneuerung und Luftreinigung in den Klassenräumen zur Erhaltung der Gesundheit von Lehrern und Schülern zuständig.

 

1870

 

neue Regelung zur Festsetzung von Ferien:

1. Auch an Sonn- und Festtagen findet Unterricht statt, außer Ostern, Pfingsten und von Weihnachten bis Neujahr.

2. Am Hauptjahrmarktstag und 2-3 Tage nach der jährlichen öffentlichen Hauptführung kann der Unterricht ausgesetzt werden.

3. Es gibt Sommer- und Ernteferien für 3 Wochen; die Schulvorstände können diese auf die Getreide- und Kartoffelernte verteilen.

 

1872 Zur Unterstützung hilfsbedürftiger Gymnasiasten wurde Mittwoch, 18. September Nachmittag um 400 Uhr von Seiten der Schüler des Gymnasiums Luckau im Hain eine musikalisch-deklamatorische Unterhaltung veranstaltet. Es wurde um zahlreichen Besuch gebeten. Der Eintrittspreis betrug pro Person 5 Silbergroschen.

 

1880 Nach dem Eintritt des neuen Gymnasialdirektors Dr. Ebinger begannen Ende Oktober die wissenschaftlichen Vorträge in der Aula, deren Erträge zur Beschaffung eines Kronleuchters, späterhin zu anderen Ausstattungszwecken dienten. In diesem Winterhalbjahr sprachen:

 

Ebinger über Rafael;

Petersen über die Entstehung der Gebirge;

Schlesier über die Schlacht bei Mars la Tour;

Bohnstedt über die Organisation der Pilze;

Hundeck über die Ehe bei den Römern;

Linke über Lessing als Theologe;

Sanneg über die antike Tragödie.

 

 

1887 Mit der Vollendung des 6. Lebensjahres beginnt der Schulbesuch und von diesem Zeitpunkt ab werden an Stelle der Polizei die Lehrer die Überwachung der Kinder ausüben. Ist das Kind körperlich oder geistig verwahrlost, so kann das den Lehrern, wenn sie aufmerksam sind, nicht verborgen bleiben, so sind die Lehrer verpflichtet, die Abstellung des Überstandes zu schaffen.

 

Das 1929 eingerichtete Schulauto holte die Schüler von Altgolßen und Golßen und fuhr dann über Drahnsdorf, Krossen, Jetsch, Rüdingsdorf und Gießmannsdorf nach Luckau.

 

1881 Zu Ostern wurde eine neue Rechtschreibung eingeführt.

 

1876 hatte die Erste Orthographische Konferenz in Berlin stattgefunden, deren Beschlüsse zunächst nur für die Schulen galten.

1880 wurde der 1. Duden mit 28.000 Wörtern veröffentlicht und zur Grundlage der Rechtschreibung an preußischen Schulen.

 

5. August 1880:

 

Einweihung des neuen Gebäudes (heute Haus III):

 

Versammlung in der Aula des alten Hauses, dort Rede von Dr. Petersen,

Festzug zum Markt und durch die Klosterstraße zum Eingang des neuen Hauses.

Schließlich Versammlung in der neuen Aula und Festrede von Dr. Bohnstedt.