Latein

Zukunft – nicht ohne Antike!

 

Latein kann an unserem Gymnasium ab Klasse 9 als dritte Fremdsprache gewählt und bis zum Abitur geführt werden. So kann auch das mündliche Abitur in diesem Fach abgelegt werden. Aber auch ohne Abiturprüfung erhält man das Latinumszertifikat, eine wichtige Voraussetzung für viele Studiengänge, wenn man am Ende der Klasse 12 mindestens 5 Notenpunkte erreicht hat.

 

Etwa ein Drittel der Schüler der Klassen 9 bis 12 lernen Latein und folgen somit einem bundesweiten Trend bei der Anwahl dieses Faches. In Klasse 9 und 10 stehen jeweils zwei Stunden pro Woche auf dem Stundenplan. In Klasse 11 und 12 kann Latein als Grundkurs mit 4 Wochenstunden gewählt werden. 

 

Wir, die Lateinlehrerinnen Frau Mickein und Frau Klein und unsere Referendarin Frau Bieber, sind vom kulturellen Wert alter Sprachen überzeugt. Aber warum sollte man heutzutage noch eine „tote Sprache“ lernen?

 

Es gibt viele gute Gründe:

 

1. „Urmutter Latein“  bildet die Grundlage der romanischen Sprachen - und damit der Weltsprachen Französisch, Spanisch und Portugiesisch. Auch ungefähr die Hälfte des Wortschatzes des Englischen stammt ursprünglich aus dem Lateinischen. Wer also Latein kann, hat einen klaren Vorteil z.B. beim Ableiten schwieriger Vokabeln in diesen Sprachen. Doch auch beim Umgang mit der deutschen Sprache wird einem so manches plötzlich klarer, wenn man Latein kann. Einige Beispiele sollen dies verdeutlichen:

 

Das Wort Computer ist vom lateinischen Verb computare (dt. "rechnen") abgeleitet. Auf den Computer-Tastaturen steht DEL oder ALT  =  DELEATUR (von lat. delere: "zerstören, vernichten") und ALTERNATIO (lat. für "Wechsel")

 

Auch Wörter wie z.B. Video (videre – sehen), Audio (audire – hören), Addition (addere – hinzufügen), Kur (cura - Sorge, Pflege), legal (lex – Gesetz) und sozial (socius – Gefährte) sind aus dem Lateinischen entlehnt. Die Liste ließe sich fortsetzen und auch auf andere Sprachen ausdehnen.

 

2. In vielen Studiengängen wird auch heute noch das Latinum verlangt. Studenten, die Latein nicht in der Schule gelernt haben, müssen sich um die wenigen Plätze bei Lateinkursen an den Universitäten bemühen – häufig wird dadurch die Studienzeit um einige Semester verlängert. Medizin, Pharmazie und Jura sowie geistes- und sozialwissenschaftliche Studiengänge – sie alle erwarten meist Lateinkenntnisse. Ehemalige SchülerInnen unserer Schule berichten, dass sie froh waren, das Latinum an unserer Schule erworben zu haben – und zwar ohne Prüfung nach vier Jahren Lateinunterricht. Eine Aufstellung über die Lateinkenntnisse, die in verschiedenen Studienfächern gefordert werden, lässt sich über folgende Homepage ermitteln: www.altphilologenverband.de

 

3. Für die Erweiterung der Allgemeinbildung bietet Latein die besten Voraussetzungen. Die Sprache und Kultur der alten Römer leben in zahlreichen Begriffen, Redewendungen, Liedtexten, in der Literatur, Kunst und in den Wissenschaften weiter. Wer fragt sich nicht manchmal, was es mit dieser oder jener Darstellung auf einem Gemälde auf sich hat? Wer ist nicht schon einmal durch einen Park gewandelt und hat sich gefragt, wen wohl diese oder jene Statue darstellt? Die Antwort fällt leichter, wenn man im Lateinunterricht z.B. Kenntnisse über die griechische und römische Mythologie erworben hat.

 

Minerva - die Göttin der Weisheit,

der taktischen Kriegsführung,

die Göttin der Kunst und des Schiffbaus

und die Hüterin des Wissens.

 

 

4. Latein fördert das analytische Denken. Da die Sprache nicht mehr gesprochen wird, muss man sich beim Übersetzen über jede Struktur, oft über einzelne Silben, Gedanken machen. Man trainiert das logische Denken und profitiert davon auch in anderen Fächern.

 

Womit beschäftigen wir uns in Latein?

 

Der Schwerpunkt des Lateinunterrichtes in den ersten beiden Jahren liegt auf dem Erwerb grundlegender Grammatik- und Vokabelkenntnisse. Die Schüler werden an erste Übersetzungsstrategien herangeführt und erwerben grundlegende (sozial)geschichtliche Kenntnisse über die Antike. Dadurch werden sie in die Lage versetzt, vom 3. bis zum 4. Lernjahr Werke lateinischer Autoren, wie z.B. Caesar, Ovid, Plinius oder Cicero, im Original zu lesen.

 

Latein schult

→ Beobachtungsgabe, Konzentrationsfähigkeit, Unterscheidungsvermögen, geduldiges Lernen, Lösungssuche bei komplexen Schwierigkeiten, sprachliche Kreativität, Sorgfalt, Durchhaltevermögen, Beharrlichkeit

→ einen tiefgründigen Umgang mit den Sprachelementen.

 

ehemalige Schülerinnen der ehemaligen 9. Klasse bei einer Diskussion zu den legendären römischen Königen

 

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