Projekttag der 9a -Leben mit dem Judentum-

Projekttag der 9a  -Leben mit dem Judentum- (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Projekttag der 9a -Leben mit dem Judentum-

Alljährlich unternimmt unsere Klasse (9a) zwei Projekttage vor den Sommerferien.
Dieses Jahr besuchten uns die beiden jüdischen Mitbürger Esther (36) und Roman (29) aus Berlin, welche von ihrem Leben als Angehörige des Judentums berichteten. Schnell kamen wir mit ihnen ins Gespräch und hatten viele Fragen.
Sie erzählten, dass sie in Berlin wenige Erfahrungen damit gemacht haben antisemitisch diskriminiert oder beschimpft zu werden, wobei es keiner an äußerlichen Aspekten bemerken würde.
So bald aber jemand erfuhr, dass die beiden jüdischen Glaubens seien, kamen unpassende Reaktionen wie „Ein Glück das ihr in dieser Zeit lebt.“ oder „Sie sehen gar nicht jüdisch aus“. An solchen Redewendungen merkt man, dass Antisemitismus in Deutschland nach der NS-Zeit weiterhin bestehen bleibt, auch wenn nicht so ausgeprägt.
Für beide ist sowas aber kein Problem, denn sie sind auf ihre Religion sehr stolz. An Feiertagen des Jahres finden es Roman und Esther sehr wichtig, ihren Traditionen und Gebeten nachzugehen. Als liberale Juden ist es ihnen selbst überlassen welchen Vorschriften sie nachgehen, solange es mindestens 35 Gesetze sind. So erhält das sozial-gesellschaftliche Engagement der beiden, z. B. der Einsatz für Minderheiten oder die Menschenrechte im liberalen Judentum einen besonderen Stellenwert.
Juden legen besonderen Wert auf ihre gemeinsame Zeit beim Essen und manchmal wird 3 Tage lang nichts anderes gemacht.
Esther ist es besonders wichtig mindestens einmal in der Woche mit ihrer Familie gemeinsam zu essen, da sie meistens kaum Zeit dafür finden. Roman hingegen isst nur zu besonderen Anlässen gemeinsam mit der Familie da er viel auf Reisen ist.
Die beliebtesten Feiertage sind Rosch ha-Schana - Neujahr, Jom Kippur – der Versöhnungstag und Sukkot – das Laubhüttenfest.
Dort wird dann koscher gespeist was bedeutet die Speisen dürfen nur aus Säugetieren, die wiederkäuen, vier Füße und gespaltene Hufe haben, also weder Schweine noch Pferde, Kamele, Kaninchen, Hasen oder Wildgeflügel.
Eine auch gestellte Frage unserer Klasse war: „Wie wird man Jude?“.
Sie erzählten uns das man von Geburt an jüdisch ist so bald die leibliche Mutter auch Jüdin ist.
Wer konvertieren will, muss drei Voraussetzungen akzeptieren: Beschneidung für Männer, Immersion für Männer und Frauen und die Darbringung einer Opfergabe im Tempel – diese Forderung wird für die Zeit zurückgestellt, bis der Tempel wieder aufgebaut wird.
Nach der Erfüllung dieser Anforderungen wird ein Konversationszertifikat ausgestellt.

Mehr Meldungen finden Sie [hier] im Archiv.