200 Jahre Bohnstedt-Gymnasium

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Unser Gymnasium im Radio (Interview am Ende der Seite) und ein Artikel aus der Lausitzer Rundschau zu diesem großen Jubiläum:

 

Das Bohnstedt-Gymnasium in Luckau kann nun auf ein besonderes Jubiläum zurückschauen. Vor 200 Jahren, am 22. Februar 1818, erhielt die Schule die Anerkennung als Gymnasium. Das Jubiläum wurde am gestrigen Donnerstag mit einer Festveranstaltung gefeiert.

„Wir sind eine traditionsreiche Schule. Und diese Traditionen möchten wir weiterleben“, sagt Schulleiterin Sabine Heß. Auf den Willkommensfesten der neuen Siebtklässler, bei Ehemaligentreffen oder dem jährlichen Bohnstedt-Schülerwettbewerben werde den Schülern die bewegende Geschichte der Schule bewusstgemacht. Und diese reicht weit zurück. Erstmals wurde das Gymnasium 1281 als Pfarrschule der Hauptkirche St. Nicolai erwähnt. Damit kann die Einrichtung auf 737 Jahre Schulgeschichte zurückblicken. Schon frühzeitig entließ die Schule ihre Absolventen zur Universität. Doch auf den Zusatz „Gymnasium“ mussten die Luckauer bis 1818 warten. Damit ist die Luckauer Schule dennoch eines der ältesten Gymnasien in Brandenburg. Nur Guben und Sorau erhielten zeitgleich die Anerkennung. Cottbus wurde erst zwei Jahre später Gymnasium genannt. Lediglich acht Jahre Zwangspause – von 1982 bis 1990 – musste das Gymnasium überbrücken. In dieser Zeit war in den Räumen das Pionierhaus „Karl Liebknecht“ eingerichtet.

Ab 1816 wurde in Brandenburg eine Abiturkommission eingesetzt. Erstmals konnte dann ein Jahr später das Abitur in Luckau abgelegt werden. „Bildungsgeschichtlich ist das ein bedeutsames Ereignis“, sagt Frank Tosch, Professor für historische Bildungsforschung, in seiner Festrede, in der er die Geschichte des Gymnasiums umriss. Damit bestätigte die damalige Lateinschule ihre Eignung als Gymnasium. Vier Absolventen konnten am 1. April 1818 als erste Gymnasialabiturienten die Schule verlassen.

Viele Abiturienten haben seitdem ihre berufliche Karriere von Luckau aus gestartet. Darunter ist auch Professor Frank Tosch, der 1979 das Abitur in Luckau ablegte. „Es ist schon ein erhabener Moment, wieder in diesem Räumen zu stehen“, sagt er und ergänzt: „Man wird fast schon ehrfürchtig, wenn man sich bewusstmacht, in was für eine Reihe von Absolventen man selbst steht.“ Besonders die Kombination als alt und neu fasziniert in heute an der Einrichtung. Das ursprüngliche Gebäude mit der aufwändig sanierten Aula konnte bereits 1832 bezogen werden. Mehrere Gänge verbinden es mit den neueren Häusern. Selbst der Fokus auf die sprachliche Ausbildung der Schüler ist historisch manifestiert. Schon 1759 gab es fünf Lehrerstellen in Luckau, darunter eine mit besonderem Schwerpunkt auf der französischen Sprache.

Viele Schüler wählen auch heute das Bohnstedt-Gymnasium aufgrund des Fremdsprachenangebotes aus. „Das Gymnasium ist ein Stück Luckau mit einer Strahlkraft in die Region“, würdigt Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann das Jubiläum. Kinder und Jugendliche aus der Stadt, aber auch aus Lübben, Lübbenau, Calau, Dahme oder Golßen besuchen das Gymnasium. „Für die Region ist es unverzichtbar“, hofft Gerald Lehmann. der ebenfalls am Bohnstedt-Gymnasium zur Schule ging, auf weitere Jahrzehnte Schulgeschichte.

 

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